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Als Halbkreis ist die Plaza de España gestaltet, eine Reihe von Gebäuden schliessen sich dem Halbrund an, sie werden heute noch als Regierungsinstitutionen genutzt. Bild: Adobe Stock

Zehn schöne Stopps in Sevilla

Das Wetter spielt mit. Von Donnerstag bis Sonntag steigen die Temperaturen in Sevilla, dem Austragungsort der SRV-Reise, auf über 25 Grad. Welches sind die Highlights der andalusischen Stadt, die als eine der schönsten der Welt gilt?

Abu Dhabi, Interlaken, Tel Aviv, Aida Prima, Europapark Rust, virtuell am Bildschirm und Ras Al Khaimah hiessen die letzten sieben Austragungsorte der Generalversammlung des Schweizer Reiseverbands (SRV). Auch in diesem Jahr können sich die rund 180 Teilnehmenden mit Sevilla über einen sehr schönen und spannenden Austragungsort freuen. Andalusien gehört zu einer der beliebtesten Reiseregionen für Schweizerinnen und Schweizer.

So bietet sich ein viertägiger Trip in die Hauptstadt Andalusiens für die Schweizer Reiseprofis überaus an, um diese faszinierende Destination eingehend kennenzulernen. Neben dem eigentlichen GV-Freitag mit der Mitgliederversammlung und den nachfolgenden drei Workshops im Kongresszentrum des Hotel Barceló Sevilla Renacimiento, bieten sich der Donnerstag, Samstag und Sonntag an, in die Stadt einzutauchen – bei den organisierten Ausflügen und bei individuellen Entdeckungen.

Wie das mitorganisierende Spanische Fremdenverkehrsamt es geschafft hat, auf den Punkt genau schönes Wetter zu bestellen, ist verblüffend. So regnet es am Mittwoch noch in Sevilla, bevor dann ab Donnerstag am Tag der Ankunft die Sonne pünktlich erscheint – mit dem Höhepunkt am Samstag: wenn die Ausflüge anstehen, steigt die Temperatur auf 27 Grad bei wolkenlosem Himmel. Nach Abreise der SRV-Delegation am Sonntag, so sieht es der Wetterradar heute, beginnt es am Montag wieder zu regnen... Das nennt man Timing.

Quelle: weather.com

Doch was gilt es in Sevilla zu entdecken? Welches sind die touristischen Highlights? Wir nennen die Top 10.

1. Historische Altstadt

Das Centro Histórico, die Altstadt von Sevilla, gehört zu den schönsten Europas. Ein Rundgang führt an zahlreiche Highlights. Zu den Attraktionen gehören die Kathedrale, der Königspalast und das Viertel Santa Cruz, alle zählen zum Unesco-Weltkulturerbe. Nicht überraschend: das Touristenaufkommen ist hier sehr gross. Die Gebäude der Altstadt erzählen von Sevillas 2000-jähriger Geschichte. Die Vielfalt an Bars, Restaurants und Geschäften ist eindrücklich. In den verwinkelten Gassen kann man sich bald auch mal verlaufen. Empfehlenswert ist auch ein Spaziergang nachts, wenn alles beleuchtet ist und es noch viel Leben in den Altstadtgassen hat.

2. Kathedrale mit Giralda

Wo bis im 12. Jahrhundert zunächst eine Moschee stand, befindet sich bis heute die eindrückliche Kathedrale von Sevilla. Der Prachtbau im gotischen Stil ist 115 Meter lang, das mittlere Kirchenschiff 42 Meter hoch, von Stilelementen aus der Renaissance geprägt. Eines der auffallensten Gebäudeteile der Kathedrale ist die Giralda, ein Minarett der alten Moschee. Heute wir die Giralda als Kathedralenturm verwendet und ist ebenfalls Wahrzeichen der Stadt. Aussergewöhnlich ist, dass dieser Turm bis zur Höhe des Glockenstuhles auf etwa 70 Metern Höhe mit dem Pferd bestiegen werden kann, statt Treppen legten die Baumeister eine 2,5 Meter breite Rampe an.

Das auffallendste Gebäudeteil der Kathedrale ist die Giralda, ein Minarett der alten Moschee. Bild: Adobe Stock

3. Königspalast Alcázar

Der Real Alcázar ist ein Netz einzelner Paläste. Die Herrscher von Sevilla verewigten hier ihren ästhetischen Geschmack. Für die Serie «Game of Thrones» diente der Alcázar als Kulisse, die Palastgärten wurden als die verträumten Wassergärten von Dorne genutzt. Der Palastkomplex gilt als eines der beeindruckendsten und besterhaltensten Bauwerke Sevillas und kombiniert gotische Elemente mit maurischem Stil. In Etappen gebaut, kamen stets neue Elemente hinzu. Somit entstand ein einzigartiges Bauwerk, in dem orientalische Merkmale organisch mit Fragmenten europäischer Architektur verschmolzen.

Der Real Alcázar gilt als eines der beeindruckendsten und besterhaltensten Bauwerke Sevillas und kombiniert gotische Elemente mit maurischem Stil. Bild: Adobe Stock

4. Archivo de Indias

Das Archivo de Indias wurde 1785 auf Anweisung von König Karl III. mit dem Ziel eingerichtet, die gesamte Dokumentation rund um die Verwaltung der spanischen Kolonien, die bis dahin auf mehrere Archive in Simancas, Cádiz und Sevilla aufgeteilt war, in einem zentralen Archiv zu speichern. Über 43'000 Bände mit etwa 80 Millionen Seiten und 8000 Karten und Bildern können hier eingesehen werden, die hauptsächlich von den Verwaltern der Kolonien erstellt wurden. Im Inneren kann man den zentralen Innenhof besichtigen, der aus Stein und sehr grosszügig gehalten wurde. Die Bögen werden von Säulen getragen.

5. Plaza de España

Als Halbkreis ist die Plaza de España gestaltet, eine Reihe von Gebäuden schliessen sich dem Halbrund an, sie werden heute noch als Regierungsinstitutionen genutzt. An den Seiten befinden sich zwei hohe Türme. Bemerkenswert sind die 52 Bänke und Mosaikfliesen, die sich am Fuss des Gebäudes auf dem spanischen Platz befinden. Diese 52 Fresken bilden alle 52 spanischen Provinzen ab. Die Plaza de España wurde vielfach als Szenerie für Filmdreharbeiten genutzt, etwa in «Lawrence von Arabien» als Cairo Great Britain Army Headquarters und in «Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger» als Schauplatz auf dem Planeten Naboo.

6. Barrio de Santa Cruz

Das Viertel Santa Cruz liegt nordöstlich von Palast und Kathedrale. Im Gewirr der vielen Gassen sind Tapasbars, Buchhandlungen, Souvenir- und Antiquitätenläden zu finden. Heute ist dieses Viertel mit den vielen weißen Häusern das touristische Zentrum von Sevilla. Ein Besuch wert ist das Hospital de los Venerables Sacerdotes mit vielen schönen Fresken. Das Gebäude wurde im 17. Jahrhundert entworfen und diente als ein Krankenhaus für Priester. In den Gassen, die das Viertel wie Flüsse durchströmen, stossen wie außerdem auf die Pfarrkirchen Sagrario und Santa Cruz oder die Kapelle Santa María de Jesús. Ferner fallen auf dem Streifzug zwei Klöster, San José del Carmen und Encarnación, auf.

Im Gewirr der vielen Gassen des Barrio de Santa Cruz sind Tapasbars, Buchhandlungen und Antiquitätenläden zu finden. Bild: Adobe Stock

7. Mercado de Triana

Einst Heimat der Seeleute und Töpfer, leben im charmanten Triana-Viertel heute Künstler und Handwerker. Das Viertel gilt als Wiege des Flamenco. Unbedingt zu besuchen: der Mercado de Triana, ein Marktgebäude an der Plaza del Altozano neben der Brücke von Triana.  Zur Weltausstellung 1992 in Sevilla und mit dem Ziel, das Gebäude zu modernisieren, wurden die alten Mauern abgerissen. Dabei fand man die Überreste der einstigen Burg und einen almohadischen Friedhof. Der Markt wurde vorläufig in die Calle Pagés del Corro verlegt. 2001 erfolgte dann die Neueröffnung des Mercado de Triana auf seinem ursprünglichen Gelände.

8. Plaza de Toros

Die Stierkampfarena von Sevilla - oder die Plaza de Toros de la Maestranza de Cabellería de Sevilla - ist die älteste in Spanien. Die Arena wurde Ende des 18. Jahrhunderts fertiggestellt und ist eine gelb-weisse Barockschönheit. Die steinernen Sperrsitzabteilungen wurden 1914 mit Backsteinen ummantelt, doch sind die Originalsteine darunter noch erhalten. Die Arena verfügt außerdem über ein Museum, wo anhand von Stierkampfanzügen, Fotografien und Bildern viel Wissenswertes über den Stierkampf zu erfahren ist.

Beeindruckende Stierkampfarena, die Plaza de Toros de la Maestranza de Cabellería. Bild: Adobe Stock

9. Museo de Bellas Artes

Das Museum der Schönen Künste ist in einem Neorenaissance-Pavillon untergebracht, der für die Iberoamerikanische Ausstellung von 1929 erbaut wurde. Die archäologische Sammlung des Museums wurde 1942 in diese neuen Räumlichkeiten ausgelagert. Der Rundgang beginnt beim Altpaläolithikum und endet nach interessanten Zwischenetappen wie der römischen Welt mit den arabischen und Funden des Mittelalters. Im Untergeschoss des Museums sind in chronologischer Reihenfolge die Materialien aus den prähistorischen Fundstätten der Provinz Sevilla ausgestellt.

10. Guadalquivir

Der Fluss Guadalquivir fliesst durch Sevilla und ist der einzige befahrbare Fluss Spaniens. Dieser Fluss hat im Laufe der Geschichte der Stadt oft eine wichtige Rolle gespielt. Belagerungen, Verteidigung und Eroberung dieser schönen Stadt wurden auch auf dem Wasser ausgetragen und auch über die eine oder andere Heldentat könnten seine Gewässer berichten.  1519 stach Ferdinand Magellan mit seinen Schiffen Richtung Sanlucar de Barrameda in See und von dort aus auf das offene Meer hinaus. Der Guadalquivir lässt sich auch zu Fuss und mit dem Velo wunderbar entdecken.

Der Guadalquivir hat im Laufe der Geschichte Sevillas oft eine wichtige Rolle gespielt. Bild: Adobe Stock

(GWA)