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Lohnt sich zu besuchen: das Dorf Eguisheim im Elsass. Bild: Tourisme Eguisheim-Rouffach

So schön sind Frankreichs Dörfer

Seit vierzig Jahren zeichnet die Vereinigung «Die schönsten Dörfer Frankreichs» Ortschaften aus, die über intakte historische Ortsbilder verfügen. 164 Dörfer befinden sich momentan auf der Liste; wir stellen sieben besonders malerische vor.

Frankreich ist ein Reiseland par excellence. Die Vereinigung «Les plus beaux villages de France» wurde 1982 mit dem Ziel gegründet, den Tourismus auch in kleinen ländlichen Ortschaften mit reichem historischem Erbe zu fördern. Momentan finden sich 164 Orte auf der Liste der schönsten Dörfer Frankreichs. Die Aufnahme ist an strikte Bedingungen geknüpft: Ein Ort darf nicht mehr als 2000 Einwohner haben und muss über ein intaktes historisches Ortsbild oder eine Reihe denkmalgeschützter Bauwerke verfügen.

Hier sind sieben besonders malerische Orte in Frankreich:

Veules-les-Roses, Normandie

In der Normandie, zwischen Fécamp und Dieppe, an der Küste des Ärmelkanals liegt Veules-les-Roses. Durch die Ortschaft fliesst der kürzeste Fluss Frankreichs, die 1,15 Kilometer lange Veules. Mühlen, Riegelhäuser mit Reetdächern und uralte, rote Backsteinbauten bilden den malerischen Dorfkern; Villen und Badehäuschen erinnern an die Anfänge des Badeortes. Auf dem Teller werden Fische und anderes Meergetier zusammen mit der Kresse angerichtet, die an den Quellen der Veules wächst. Das Meer schimmert in unzähligen Blautönen, und feine Sandstrände laden im Sommer zum Baden.  

Bild: Visit Normandie

Saint-Suliac, Bretagne

Das alte Fischerdorf Saint-Suliac, gut zehn Kilometer südlich von Saint-Malo in der Bretagne, liegt im Mündungsgebiet des bretonischen Küstenflusses Rance. Während Saint-Malo von Touristenmassen überlaufen ist, geht es in Saint-Suliac friedlich und gelassen zu und her. In Saint-Suliac finden Besucher einen ruhigen kleinen Hafen mit Restaurants und Cafés. Schmale, verwunschene Gässchen laden zum Schlendern. Die Häuser aus Granit in dem bemerkenswert gut erhaltenen Ort sind reich mit Blumen geschmückt. Auch die gotische Kirche ist einen Besuch wert. Eine Gezeitenmühle, alte Salinen und ein Menhir zeugen von der Vergangenheit.

Eguisheim, Elsass

Wenige Kilometer südlich von Colmar und 60 Kilometer nördlich von Basel liegt das Dorf Eguisheim. Es gilt als Ursprungsort des Weinbaus im Elsass, der hier eine rund 1800 Jahre alte Tradition hat. Gleichzeitig ist das kreisrund angelegte Eguisheim mit seinen kopfsteingepflasterten Gassen und den für das Elsass so typischen Riegelhäusern ein architektonisches Juwel. Die Häuser in leuchtenden Farben sind besonders üppig mit Blumen, vor allem Geranien, geschmückt. Deshalb gehört Eguisheim nicht nur zu den schönsten Dörfern Frankreichs, sondern auch in die höchste Kategorie der «Villages fleuris». Ein authentischeres Elsass als hier ist kaum vorstellbar.

Bild: Visit Alsace

Châteauneuf, Burgund

Die Geschichte des Dorfes Châteauneuf beginnt im 12. Jahrhundert. Damals liess der örtliche Grundherr für einen seiner Söhne ein neues Schloss bauen, ein «Château neuf». Dieses, 1175 bezogen, gab der kleinen Ortschaft den Namen, die sich alsbald darum herum entwickelte.

Das Schloss gilt als architektonisches Meisterwerk, wird von hohen Türmen flankiert, verfügt über gotische Wohnhäuser und breite Gräben, über die eine Zugbrücke führt. In der Ortschaft kann man bis heute viele bestens erhaltene Bauten aus vergangenen Epochen bestaunen. Dank seiner Position konnte Châteauneuf die alte Strasse von Dijon, der Hauptstadt des Burgunds, nach Autun, der ehemaligen Residenz- und Bischofsstadt kontrollieren. In der Ferne macht man die Berge von Morvan aus, und entlang des Kanals erstreckt sich die Ebene von Auxois.

Bild: Burgund Tourismus

Auvillar, Okzitanien

Auvillar liegt in der südfranzösischen Region Okzitanien, 85 Kilometer nordwestlich von deren Hauptstadt Toulouse. Das Städtchen zwischen Montauban und Agen hoch über dem Fluss Garonne war einst ein wichtiges Etappenziel auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Unten am Fluss, der für seine Überschwemmungen berüchtigt ist, befindet sich der alte Binnenschiffshafen. Den Hauptplatz des Städtchens betritt man durch ein Stadttor in einem imposanten Uhrturm aus dem 17. Jahrhundert. Der Platz wird von einem runden Getreidespeicher mit Säulen dominiert. Alte Arkaden und Fachwerkhäuser prägen das Stadtbild. Wer regionale Produkte degustieren möchte, besucht am Sonntagmorgen den Bauernmarkt in der Markthalle.

Bild: Visit Occitanie

Les-Baux-de-Provence

Nur zwei Dutzend Menschen leben ganzjährig im Dorfkern von Les-Baux-de-Provence; rund 350 sind es in der ganzen Gemeinde. Und doch verfügt der Ort, auf einem Hochplateau mitten im regionalen Naturpark Alpilles gelegen, über eine magische Anziehungskraft. Les Baux-de-Provence, rund 20 km von Arles entfernt, ist ein eigentliches Freiluftmuseum mit 22 denkmalgeschützten Bauwerken, dominiert von einer riesigen Burgruine. Im Sommer wird der Ort von Touristen überrannt. Handwerker, Künstler und lokale Produzenten bieten in den Gassen ihre Erzeugnisse an. Das kulinarische Angebot ist hochstehend und vielfältig. Es gibt zudem viele Kunstgalerien, ein Museum sowie die «Carrières de Lumières», wo Gemälde berühmter Künstler mit Licht und Ton inszeniert werden.

Bild: Office de Tourismus Chateau des Baux

Piana, Korsika

Korsika, die «Insel der Schönheit», ist voll von Naturwundern und malerischen Ortschaften. Piana allerdings dürfte eine der schönsten sein: Am Eingang der «Calanche» gelegen, einer bizarren Felsenlandschaft aus rosa Granit, die von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt wurde, überragt Piana den Golf von Porto. Die weissen, in Form eines Amphitheaters angeordneten Häuser werden von der Kirche Sainte-Marie im italienischen Stil überragt. Ein Spaziergang durch enge Gassen und über kleine Plätze vermittelt ein ungetrübtes Feriengefühl. Von Piana aus sind zudem zahlreiche Touren in die unberührte Natur Korsikas möglich.

Bild: Marie-Anne Papin

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