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Im November und Dezember ist der Run auf die Golfplätze der Kanaren, Zyperns und der Südtürkei überaus gross. Bild: pjdrewww24

«Verrückte Nachfrage» nach Golfreisen

Stefan Waldvogel

Die Spezialisten für Golfferien sprechen von einer «enormen» Reiselust. Im November sind Hotspots wie Teneriffa oder Gran Canaria praktisch ausgebucht, der Aufwand für die Alternativen wird immer grösser.

Einen Platz am Strand findet man immer. Viele Golferinnen und Golfer möchten im Winter Sonne, Strand mit ihrem Lieblingssport kombinieren. Am liebsten schon im November die hiesige Saison verlängern.

«Die Nachfrage ist sehr sehr gross, fast schon verrückt», sagt beispielsweise Daniel Camenzind von Infiniti-Golf. «Wir konnten bisher alle Reisen durchführen, aber die Kunden müssen deutlich flexibler sein, als auch schon», ergänzt er. Besonders schwierig sei die Lage aktuell auf den beliebten Kanaren-Inseln, heisst es bei allen angefragten Spezialisten. «Sicheres Wetter, eine grosse Auswahl an Top-Plätzen, doch wir finden höchstens noch einzelne Startzeiten, meist nicht unbedingt dann, wenn die Leute auch spielen wollen», sagt Roly Petermann, Inhaber vom Spezialisten Green Golf in Luzern.

Logischerweise seien nicht nur Schweizer Golfer unterwegs. «Viele Nordländer oder Deutsche füllen die Plätze wie schon im vergangenen November. Wer spontan an die Sonne will muss allenfalls Kompromisse machen oder weiter weg.»

Gefragte Greens

Zypern als beliebte Alternative mit immerhin vier Golfplätzen sei ebenfalls «gut bis sehr gut gebucht», heisst es unisono. «Zuletzt gab es an den Wunschdaten der Kunden keine Flüge nach Zypern», erläutert Petermann. Das bedeute für das Reisebüro in erster Linie mehr Aufwand, um aus den laufenden Anfragen auch ein konkrete Buchung zu generieren.

«Wir müssen vor allem mit den Startzeiten viel mehr ‘jonglieren’ als früher», ergänzt Camenzind. Zum Glück verfüge man an diversen Destinationen noch über Kontingente für Hotelzimmer, schliesslich müsse für ein erfolgreiches Paket alles zusammen passen. Für den Chef von Infiniti-Golf gehören die Algarve und Südspanien zu den Alternativen der höchst beliebten Kanaren. Die Auswahl an Golfplätzen ist in beiden Regionen gewaltig. «Das Wetter ist sicher nicht ganz so stabil im November oder Dezember, aber gerade die Gegend um Malaga oder Marbella sind relativ nah.»

Das Ziel für Hard-Core-Golfer

Wer vor allem die sichere Sonne sucht, kann beispielsweise nach Ägypten fliegen. «Das ist bei uns erstaunlich wenig gefragt», sagt beispielsweise Marco Nuzzo, Golfspezialist bei Knecht Reisen. Die Plätze bei den Hotels seien alle gut, doch «viele Golferinnen und Golfer möchten möglichst viel Abwechslung bei ihrem Hobby, da ist das Angebot in Ägypten beschränkt», erläutert er die möglichen Gründe.

Umgekehrt in Belek. Der Ferienort in der Türkei ist fast 18-Loch Golfplätzen innerhalb von wenigen Kilometern eine internationale «Golf-Fabrik» geworden. Laut Nuzzo wird dies von den Schweizer Kundinnen und Kunden nicht überaus geschätzt. Mit dem klaren Fokus auf «All-Inclusive» und dem entsprechenden Preis-Leistungsverhältnis, sei Belek vor allem für Hard-Core Golfer und Gruppen sehr interessant und gut gebucht, erläutert Infiniti-Chef Camenzind.

«Alle unsere Gruppenreisen waren voll, das hat uns positiv überrascht», ergänzt der Golfspezialist von Knecht Reisen. «Wir hatten schon im Sommer sehr viele kurzfristige Buchungen, nun haben wir viele Anfragen die bis in den Frühling reichen», freut sich Nuzzo über die Reiselust der Golferinnen und Golfer. «Wir kommen kaum nach, alle Offerten rechtzeitig an unsere bestehenden Kunden zu schicken», sagt Roly Petermann da der Aufwand deutlich gestiegen sei, um im November oder Dezember noch etwas Passendes zu finden.