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Kanada lässt die Impfpflicht fallen
Gute Nachrichten für Nordamerika-Fans: Die kanadische Bundesregierung plant lau übereinstimmenden lokalen Medienberichten, die Covid19-Impfpflicht für Personen, die nach Kanada einreisen, bis Ende September abzuschaffen. Am selben Tag sollen auch die stichprobenartigen Tests bei der Einreise beendet werden und die ArriveCan-App als «optional» erklärt werden.
Die Änderungen, welche für Ankünfte an Land-, Luft- und Seehäfen gelten, sind für den 30. September geplant, müssen aber noch vom Kabinett beschlossen werden. Einzig die Maskenpflicht für Reisende in Flugzeugen sowie auch in Zügen würde demnach beibehalten. Die App ArriveCan - welche Einreisende verwenden, um ihre Zollerklärungen, ihren Impfstatus und ihre Reisepläne einzureichen - wurde derweil als «umständlich» kritisiert und trug zu den Warteschlangen an vielen kanadischen Flughäfen während des Sommers bei, und soll sogar einigen Personen fälschlicherweise mitgeteilt haben, dass sie in Quarantäne gehen sollten. Deshalb der Switch auf eine optionale Nutzung.
Die Luftfahrt- und Reiseindustrie hatten die Regierung gedrängt, die Vorschriften für den internationalen Reiseverkehr zu lockern, da sie Besucher abschrecken und mit vielen anderen Ländern nicht übereinstimmen, welche die Pandemie-Regelunen längst abgeschafft haben. Kanada hatte einen gegenteiligen Weg eingeschlagen und noch im Juli die Massnahmen wieder verschärft (Travelnews berichtete). Kanadas Gesundheitsmassnahmen an Flughäfen und Grenzübergängen ware nicht unbedingt schärfer als anderswo, sind aber nun schon deutlich länger in Kraft. Zahlreiche Länder, vor allem in Europa, haben die Einreisebestimmungen mit Beginn des Sommers gelockert oder gar aufgehoben und sind zu den präpandemischen Standards zurückgekehrt.
Die Stimmen innerhalb Kanadas, die gegen die scharfen Covid-Regeln ware - nicht nur von Reiseindustrie-Seite - haben sich jüngst stark vermehrt. Am 20. Juni setzte die Regierung die Impfpflicht für kanadische Reisende, Bundesbedienstete und Beschäftigte in staatlich regulierten Branchen aus. Die Regierung begründete dies mit dem Rückgang der Covid19-Fälle und der Tatsache, dass 32 Millionen Menschen, d. h. 90% der anspruchsberechtigten Kanadier, geimpft worden seien. Inzwischen sieht man ein, dass man die Impfpflicht auch nicht mehr von internationalen Reisenden einfordern kann.
Die USA verlangen ihrerseits bislang weiterhin, dass alle Einreisenden geimpft sind. Es ist nicht bekannt, ob diese Vorschrift demnächst auch aufgehoben werden soll.