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In London-Heathrow müssen am kommenden Montag (19. September) aus Anlass des Todes von Queen Elizabeth zahlreiche Flüge gestrichen werden, allein bei British Airways sind es rund 50 - dies, um die Schweigeminuten nicht zu stören. Bild: "https://visualhunt.co/a7/fac1052d">neilalderney123 on https://visualhunt.com/re10/c5321d58" (Visualhunt.com)

Grossbritannien steht am Montag still

Der Flughafen London-Heathrow wird den Flugbetrieb aus Anlass des Begräbnisses von Queen Elizabeth temporär unterbrechen. Diese und weitere Massnahmen sorgen bisweilen aber auch für Stirnrunzeln.

Die Staatstrauer in Grossbritannien nach dem Tod von Queen Elizabeth II., welche 70 Jahre lang die Krone trug, ist weiterhin immens und bewegt sich nun auf den Höhepunkt zu. Das Staatsbegräbnis Ihrer Majestät der Königin findet am Montag, 19. September um 11.00 Uhr Ortszeit (12 Uhr in der Schweiz) in der Westminster Abbey statt. Die Trauerfeier in der St. George's Chapel in Windsor findet am selben Tag um 16 Uhr Lokalzeit statt.

Wichtig ist hierbei zu vermerken, dass es im Anschluss an die Trauerfeierlichkeiten in Westminster landesweit zu zwei Schweigeminuten kommen wird. Das wird peinlich genau eingehalten. So auch am Flughafen London-Heathrow: Am Montag werden dort um die Mittagszeit (11.40-12.10 Uhr) für eine Dauer von 30 Minuten sämtliche Flüge eingestellt. Damit soll sichergestellt werden, dass die zwei Schweigeminuten am Ende der Beerdigung von Queen Elizabeth nicht durch Fluglärm gestört werden. Ebenso werden Ankünfte am frühen Nachmittag (13.45-14.20 Uhr) gestoppt, um zu vermeiden, dass während der Prozession des Leichenwagens der Königin Flugzeuge über dem Westen der Hauptstadt landen. Nicht zuletzt werden dann auch Starts zu einem späteren Zeitpunkt (15.05-16.45 Uhr) nochmals gestoppt, um die feierliche Prozession nach Windsor nicht zu stören. Von 16.45 bis 21.00 Uhr wird die Anzahl Starts reduziert.

Davon werden rund 15 Prozent des Flugplans von Heathrow betroffen sein. Dies entspricht laut dem Flughafen einem «moderaten Wetterereignis» entspricht. Allein British Airways rechnet deshalb aber damit, dass rund 50 Flüge gestrichen werden müssen. Das wird einigen Reisenden und Reisebüros wohl gar nicht gelegen kommen. Betroffene Passagiere werden laut dem Flughafen Heathrow diekrt von den Fluggesellschaften informiert; die Änderungen seien mit diesen abgestimmt worden.

Geschäfte des täglichen Bedarfs in den Terminals werden am Montag geschlossen, Restaurants, Cafés und Pubs bleiben jedoch geöffnet. Der Flughafen entschuldigte sich im Voraus für die Unannehmlichkeiten, die einige Passagiere erleiden würden, erklärte aber, dass dies «in einer Zeit der nationalen Trauer das Richtige ist». Spannendes Detail: Der Flugbetrieb in London-Gatwick und auch in London-City wird ganz normal nach Flugplan absolviert.

Vieles bleibt geschlossen

Das ist natürlich nicht alles. Am Montag wird das Vereinigte Königreich und insbesondere die Millionenstadt London weitgehend stillstehen. Supermärkte, Tankstellen, Museen und mehr - alles wird, zumindest temporär während den Begräbnisfeierlichkeiten, geschlossen bleiben. Viele in Grossbritannien fragen sich, wie weit die Staatstrauer denn gehen muss und wie stark das öffentliche Leben infolge der Respektbezeugungen eingeschränkt werden soll.

Viel Kritik heimsten zum Beispiel die Center Parcs ein. Das Unternehmen teilte zunächst mit, dass Gäste, die sich mitten in ihren Ferien in einem der britischen Parks des Unternehmens befanden, die Nacht der Beerdigung woanders verbringen oder früher nach Hause fahren müssten, da der Betrieb an diesem Tag geschlossen würde. Nach einem riesigen Shitstorm machte das Unternehmen die Entscheidung rückgängig. Doch der PR-Schaden war angerichtet. Ebenso wenig Verständnis erhielt der Verband British Cycling, welcher erklärte, dass man am Tag der Beerdigung der Queen aus Respekt nicht mit dem Velo fahren sollte.








(JCR)