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Der A380 kommt aus der Mottenkiste
Die Flugnachfrage ist in den vergangenen Monaten regelrecht explodiert. Ein Umstand, mit welchem nicht alle Airlines gleich gut klarkommen. Das führt mitunter zu interessanten Entwicklungen: So soll der Airbus A380, infolge seiner Grösse und seines Treibstoffverbrauchs längst kein Darling der Luftfahrt mehr und folglich bei vielen eingemottet und bei Airbus auch nicht mehr im Bau, hier und dort ein grosses Flotten-Comeback feiern.
So beispielsweise bei der Lufthansa. «Aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage nach Flugtickets und der verzögerten Auslieferung bestellter Flugzeuge reaktiviert Lufthansa den Airbus A380», schreibt das Unternehmen. Zum Einsatz komme das bei der Kundschaft und den Crews beliebte grösste Passagierflugzeug der Welt - bei der Lufthansa mit Platz für 509 Fluggäste - voraussichtlich wieder ab dem Sommer 2023. Lufthansa prüft aktuell, wie viele A380 wieder abheben werden und welche Ziele der Airbus damit angeflogen werden.
Lufthansa hat aktuell noch 14 Airbus A380, die derzeit in Spanien und Frankreich langfristig im sogenannten «deep storage» geparkt sind. Sechs dieser Flugzeuge sind bereits verkauft (Travelnews berichtete). Acht Airbus A380 bleiben bis auf Weiteres Teil der Lufthansa Flotte. Die Reaktivierung der A380 wurde vom Vorstand der Lufthansa bereits in einem offenen Brief angekündigt, welchen Travelnews unter diesem Link publiziert hat.
Auch Etihad erwägt diesen Schritt
Dem Vernehmen nach soll auch Etihad Airways die Rückkehr des Airbus A380 in ihre Flotte erwägen. Auch in Abu Dhabi würden damit Lieferengpässe in den nächsten Jahren überwunden.
Das würde dem Comeback etwas mehr Nachdruck verleihen. Im Jahr 2019 führten insgesamt vierzehn Fluggesellschaften mehr als 2300 Flüge pro Woche mit einem A380 durch; aktuell sind noch neun Fluggesellschaften mit knapp 1000 A380-Flügen aktiv. Davon entfallen 70 Prozent allein auf Emirates, 9 Prozent auf British Airways und 7 Prozent auf Qatar Airways, welche allerdings längst angekündigt hat, sich vom A380 lossagen zu wollen. Ob auch dort noch ein Umdenken stattfindet?