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Super-Riesenräder: Hier gehts rund

Das grösste Riesenrad der Welt geht nächstes Jahr in New York an den Start und verspricht die Top-Attraktion der Stadt zu werden. Eine Übersicht von Flyer bis Prater.

Dem amerikanischen Brückenbauer George Washington Gale Ferris gelang im Jahr 1893 der grosse Coup: Auf der Weltausstellung in Chicago verblüffte er die Besucher mit seiner Riesenradkonstruktion und erlangte mit dieser Erfindung umgehend Geniestatus. Sein Ferris Wheel (bis heute die englische Bezeichnung für Riesenrad) war beachtliche 80,5 Meter hoch und mit 36 Gondeln bestückt, in denen je 60 Menschen Platz fanden. Damit konnte Chicago beweisen, dass es in der Lage war, eine sensationelle Weltneuheit zu präsentieren — wie vier Jahre zuvor Paris mit seinem Aufsehen erregenden Eiffelturm.

Gut doppelt so gross wie das allererste Riesenrad ist der Las Vegas High Roller, das mit 167,6 Metern derzeit grösste Riesenrad der Welt. Das im April 2014 eröffnete Megariesenrad liegt im Vergnügungskomplex The Linq, gegenüber von Cesar's Palace. Insgesamt gibt es 28 Kabinen, in denen je 40 Passagiere Platz haben. Eine Riesenrunde mit traumhaften Ausblicken auf die Spielermetropole dauert 30 Minuten, eine Fahrt im nächtlichen Lichterglanz ist ein Muss. Ticketpreise zwischen 16 und 24 Euro (www.lasvegas.com/attractions).

Die Weltrekordhalter-Tage des High Rollers sind allerdings bald gezählt. Denn voraussichtlich 2017 geht das New York Wheel an den Start. Es wird auf Staten Island gebaut und soll eine Höhe von 192 Metern erreichen. In den 36 Kabinen haben je 40 Passagiere Platz. Eine Runde wird 38 Minuten dauern. New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg rechnet mit 4,5 Millionen Besuchern pro Jahr, mehr als das Empire State Building zählt (www.newyorkwheel.com).

Nicht von schlechten Eltern ist auch der 165 Meter hohe Singapore Flyer. Das Riesenrad steht in einer strandnahen Grünanlage an der Marina Bay am Stadtrand von Singapur. Vater des Flyers ist der deutsche Riesenradexperte Florian Bollen, der bei der Konstruktion auch wichtige Feng-Shui-Kriterien zu berücksichtigen hatte: So wurde die Laufrichtig des Riesenrads umgedreht, um die Kraft wieder ins Finanzviertel zurück zu bringen. Niemand zweifelt daran, dass es funktioniert hat. Ticketpreise zirka 25 Euro (www.singaporeflyer.com).

Ein Ex-Weltrekordhalter ist auch das London Eye, mit 135 Meter Höhe immerhin Europas höchstes Riesenrad. Schnell hat sich das im Jahr 2000 eröffnete "Millennium Wheel" zur Top-Attraktion der britischen Hauptstadt gemausert. Vom Themseufer aus beginnt die Rundreise gen Himmel. Der Blick aus den fast vollständig verglasten Kapseln mit je 25 Personen Fassungsvermögen auf die Stadt ist umwerfend. An guten Tagen kann man sogar das 40 Kilometer entfernte Windsor Castle erblicken. Das Rad hält bei der 30-minütigen Fahrt nie, denn bei dem gemächlichen Tempo kann man bequem ein- und aussteigen. Ticketpreis zirka 30 Euro (www.londoneye.com).

Zu den Riesenrad-Giganten ist auch der Star of Nanchang in der gleichnamigen ostchinesischen Stadt zu zählen, auf halbem Weg von Hongkong nach Shanghai gelegen. Bis zu 480 Personen können gleichzeitig die 30-minütige Rundfahrt in bis zu 160 Meter Höhe antreten. Die Fahrt kostet umgerechnet fünf Euro.

Nur knapp 65 Meter hoch, aber ein von allen heiss geliebter Weltstar, ist das Wiener Riesenrad im Prater, das älteste sich noch drehende Riesenrad der Welt. Heute ein Sightseeing-Highlight und ein Wahrzeichen Wiens, wurde das Riesenrad 1897 zur Feier des 50. Thronjubiläums Kaiser Franz Josephs I. errichtet. Seit den 1920er Jahren taucht es immer wieder in Hollywood-Filme auf, unter anderem in Orson Welles' Klassiker "Der Dritte Mann". Fahrpreis: 9,50 Euro (www.wienerriesenrad.com).

(BVI/SRT)