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2026 steht ganz im Zeichen des bewussten Reisens – mit neuen Sehnsüchten, mutigen Ideen und persönlichem Fokus. Bild: Adobe Stock

So reist die Schweiz 2026

Neue Wege, neue Werte, neue Wünsche: Travelnews nennt fünf Trends, die das kommende Reisejahr prägen werden und zeigt, worauf Anbieter jetzt setzen sollten.

Neue Rituale, stille Sehnsüchte und mutige Experimente: So sind die Reisenden 2026 unterwegs. Vom Rückzug in die Natur bis zur Schönheitskur im Luxusresort: Ferien werden persönlicher, intensiver und oft auch überraschend ehrlich. Travelnews stellt die fünf angesagtesten Trends des kommenden Reisejahres vor.

1. Zurück zur Stille

2026 ist das Jahr, in dem Stille zum Luxus wird. Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer entfliehen dem Lärm des Alltags und suchen in der Ruhe der Natur nach Ausgleich und innerer Balance. Sie wollen abschalten, durchatmen – und sich wieder spüren. Laut einer Umfrage der Buchungsplattform Booking machen 33 Prozent der Schweizer Reisenden bewusst Ferien, um der Natur näher zu sein. Besonders die Generation Z zieht es vermehrt ins Grüne. Ein Fünftel widmet sich unterwegs ruhigen Hobbys – vom Fischen über das Beobachten von Vögeln bis hin zum Sammeln von Wildkräutern.

Dieser «Back to Nature»-Trend verbindet Achtsamkeit mit Abenteuer. Fast zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) können sich vorstellen, Vögel oder Insekten zu beobachten, 58 Prozent würden sogar in einem Hotel übernachten, in dem sie selbst Zutaten für ihr Essen in der Natur sammeln. Selbst Technologie spielt mit: Apps und KI-Tools helfen, Arten zu bestimmen oder Wanderungen zu planen – digital unterstützt, aber entschleunigt erlebt. Der Reiz liegt im Einfachen: Keine Eile, kein Druck, nur das Hier und Jetzt.

2. Wellness neu gedacht

2026 wird Reisen zum Schönheitsritual. Ob Hautpflege, Schlaf oder Selfcare – Schweizerinnen und Schweizer legen unterwegs immer mehr Wert auf sichtbare Erholung. Laut einer Skyscanner-Umfrage kaufen 30 Prozent der Reisenden im Ausland Beauty-Produkte, die es zu Hause nicht gibt, und fast ein Viertel deckt sich in Duty-Free-Shops mit Make-up und Parfüms ein. Besonders die Gen Z treibt den Trend voran: 45 Prozent planen auf Reisen Beauty-Treatments oder den Besuch exklusiver Hautpflege-Boutiquen – bei den Babyboomern sind es gerade einmal 14 Prozent.

Auch Schlaf wird zum Luxusgut: 64 Prozent interessieren sich laut Booking für Hotelzimmer, deren Licht, Temperatur und Geräuschkulisse auf den individuellen Biorhythmus abgestimmt sind – für den perfekten Teint am Morgen. Von alten Heilritualen bis zu modernen Gesundheitskonzepten: Diese neue Form des Reisens verspricht nicht nur Erholung, sondern ein sichtbares Strahlen – innen wie aussen.

Schönheitsschlaf mit Wirkung: Immer mehr Reisende setzen in den Ferien auf sichtbare Erholung. Bild: Adobe Stock

3. Ferien als Stresstest

Im kommenden Jahr werden die Ferien zur Beziehungsprobe. Reisen bedeutet nicht mehr nur Sonne, Strand und Abschalten – sondern auch, zu testen, wie gut man wirklich miteinander harmoniert. Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer nutzen ihre Ferien, um herauszufinden, ob Liebe, Freundschaft oder Teamwork auch jenseits des Alltags Bestand haben.

Die Szenarien für solche Beziehungstests sind zahlreich: Viele der Experimentierfreudigen möchten sich bewusst an einen abgelegenen Ort begeben, um zu erleben, wie die Begleitung mit Stress, Unsicherheiten und Unbequemlichkeiten umgeht. Auch angesagt: mit eingeschränktem Budget, Sprachbarrieren oder schlechter Netzverbindung unterwegs zu sein. Hauptsache, man findet heraus, wie belastbar die Beziehung ist. Diese neue Art zu reisen ist eine Mischung aus Abenteuer, Psychologie und Realitätstest.

4. Einmal alles, bitte!

Warum sich auf ein einziges Ziel festlegen, wenn man alles haben kann? Multistop-Reisen sind die neue Königsdisziplin der Individualferien– perfekt für alle, die Metropolenflair, Naturidylle und Strandfeeling in einer einzigen Reise erleben möchten. Wer geschickt plant, kombiniert Citytrips mit Erholung und Abenteuer – meist günstiger, als wenn er mehrere Einzelflüge bucht.

Im Trend liegt dabei das sogenannte Townsizing: Statt nur die grossen Metropolen anzusteuern, entdecken Reisende vermehrt kleinere Städte und unbekannte Juwelen abseits der Touristenströme. Ob als Rundreise mit mehreren Stationen oder mit einem festen Ankerpunkt und spannenden Ausflügen – der Mix macht’s. Diese Art des Reisens steht für Freiheit, Neugier und Vielfalt. Sie bringt Abwechslung und Tiefgang – und macht aus jeder Ferienplanung ein persönliches Meisterwerk.

5. Der neue Ego-Trip

Kein fester Zeitplan, keine Kompromisse, kein Stress am Frühstücksbuffet – das ist Indie Travel. Der Trend steht für Reisen nach eigenem Rhythmus: Jeder entscheidet selbst, wohin es geht, wie lange er bleibt und was ihm guttut. Ob spontaner Städtetrip, Wanderabenteuer oder Inselhopping – wer allein und unabhängig reist, erlebt intensiver, wächst über sich hinaus und findet zu sich selbst.

Für viele bedeutet das mehr als Ferien – es ist Selbstfürsorge. Laut einer TUI-Studie ist der wichtigste Grund für Solo-Reisen (31,4 Prozent), dass man sich nicht nach anderen richten möchte. Doch Alleinreisen heisst nicht einsam sein: Gemäss einer Studie der Reise-Suchmaschine Skyscanner sind 58 Prozent der Befragten schon einmal allein verreist oder haben es vor – viele, um neue Freundschaften zu schliessen oder spannende Begegnungen zu erleben. Ein weiterer Beweis für den Ego-Trend: Die Suche nach Unterkünften für Alleinreisende ist bei Skyscanner im vergangenen Jahr weltweit um 83 Prozent gestiegen.

(RSU)