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Thailands Flughafen-Schnellzug steht vor dem Aus
Er galt als Prestigeprojekt für den thailändischen Tourismus und die Wirtschaft: Ein Hochgeschwindigkeitszug, der die Flughäfen Don Mueang, Suvarnabhumi und U-Tapao miteinander verbinden sollte. Nun steht das Milliardenprojekt offenbar kurz vor dem Scheitern, wie das Branchenportal «FVW» (Abo) schreibt.
Die Vereinbarung zwischen dem thailändischen Staat und privaten Investoren war bereits vor sechs Jahren unterzeichnet worden. Geplant war eine 220 Kilometer lange Bahnstrecke, die die Fahrtzeit zwischen den beiden Bangkoker Flughäfen auf nur 20 Minuten verkürzen und auch Pattaya direkt mit dem internationalen Flughafen Suvarnabhumi verbinden sollte.
Doch trotz der grossen Versprechen ist bislang kaum Fortschritt zu sehen. Laut thailändischen Medienberichten existieren nach wie vor keine endgültigen Baugenehmigungen, während sich Regierung und private Investoren über die Vertragsbedingungen streiten. Das zuständige Konsortium Asia Era One Company wartet demnach weiterhin auf die Freigabe zur Umsetzung.
Mega-Projekt droht an Finanzierung und Streit zu scheitern
Ein zentraler Bestandteil des Projekts wäre der Ausbau des Flughafens U-Tapao in der Nähe von Pattaya zu einem internationalen Verkehrsknotenpunkt – inklusive einer geplanten «Eastern Aviation City». Sollte der Schnellzug nicht realisiert werden, könnten auch diese Pläne ins Wanken geraten.
Zu den Problemen kommen verschlechterte Tourismusprognosen für Thailand sowie ein rückläufiges Interesse von Investoren hinzu. Gestiegene Kreditkosten und politische Unsicherheiten machen die Finanzierung zusätzlich schwierig.
Zwar hat das Eastern Economic Corridor Policy Committee (EECPC) bereits Vertragsänderungen genehmigt, die Ratenzahlungen ermöglichen sollen, doch die Regierung erhob inzwischen 18 rechtliche Einwände – unter anderem gegen die geplante Zahlungsstruktur.
Beobachter sehen darin ein mögliches Aus für das Projekt. Zumal sich mit Bangkok Airways ein wichtiger Partner, was die Anbindung von U-Tapao angeht, nun zurückgezogen hat.