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Ein neues Gesetz soll mehr Klima-Transparenz im Reiseverkauf schaffen. Der SRV erachtet den aktuellen Zeitplan für die Umsetzung als zu ambitioniert. Bild: Adobe Stock

SRV warnt vor zu ehrgeizigem Zeitplan bei CO₂-Angabepflicht

Ab 2026 sollen Schweizer Reiseveranstalter bei Flugreisen verpflichtend CO₂-Emissionen ausweisen. Der Schweizer Reise-Verband (SRV) begrüsst das Ziel, erachtet den Zeitplan für die Umsetzung aber als unrealistisch.

Ab dem 1. Januar 2026 sollen Reiseangebote mit Fluganteil ab der Schweiz verpflichtend mit CO₂-Emissionsangaben versehen werden. Das sieht der aktuelle Entwurf zur neuen Verordnung im Rahmen des angepassten CO₂-Gesetzes vor. Betroffen wären nicht nur Fluggesellschaften mit Schweizer Verkehrsrecht, sondern auch alle Reiseveranstalter mit Sitz in der Schweiz – unabhängig davon, ob es sich um individuelle Offerten, Online-Angebote oder Katalogausschreibungen handelt.

Die rechtliche Grundlage geht auf eine parlamentarische Initiative zurück, die das Bundesamt für Umwelt (BAFU) nun umsetzen muss. Ziel ist es, die Transparenz über den Klimafussabdruck von Flugreisen zu erhöhen.

Der Schweizer Reise-Verband (SRV) begrüsst grundsätzlich das Ziel einer besseren Klimatransparenz, wie er in seinem Newsletter schreibt. Als Mitgründer von Klimalink engagiere sich der Verband seit Jahren für eine fundierte CO₂-Bewertung von Reisen – und zwar nicht nur für Flüge, sondern für sämtliche Reisebausteine. Erste Anbieter aus dem SRV-Umfeld hätten bereits mit der Umsetzung begonnen.

Gleichzeitig warnt der SRV vor einem zu ehrgeizigen Zeitplan. Die notwendigen Daten und technischen Voraussetzungen in den Buchungssystemen seien derzeit vielerorts nicht vorhanden. Eine flächendeckende Umsetzung bis Anfang 2026 hält der Verband unter den aktuellen Rahmenbedingungen für nicht realistisch.

Vergangene Woche fand ein Austausch von SRV-Präsident Martin Wittwer und SRV-Geschäftsführerin Andrea Beffa mit dem Direktionsbereich Klima des BAFU statt. Dabei wurden offene Fragen und praktische Herausforderungen diskutiert. Das BAFU habe zugesagt, die eingebrachten Einwände sorgfältig zu prüfen, so de SRV. Eine Rückmeldung sei bis Ende August zugesichert worden.

(RSU)