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Nachhaltig unterwegs: Thurgau Travel setzt auf ressourcenschonenden Betrieb und faire Arbeitsbedingungen an Bord. Bild: Thurgau Travel

Nachhaltig, aber noch lange nicht am Ziel

Der Flussreiseveranstalter Thurgau Travel zieht Bilanz: Ein Jahr nach dem ersten Nachhaltigkeitsbericht zeigt der aktuelle Report erste Erfolge – etwa bei Emissionen und Abfallreduktion. Gleichzeitig bleibt das Unternehmen realistisch: Nachhaltigkeit im Tourismus ist ein langfristiger Prozess.

Als erster Schweizer Anbieter von Flusskreuzfahrten veröffentlichte Thurgau Travel im vergangenen Jahr einen Nachhaltigkeitsbericht. Nun liegt der zweite Report für das Geschäftsjahr 2024 vor – und zeigt: Die selbst gesetzten Ziele des Weinfelder Familienunternehmens haben Wirkung gezeigt.

Besonders bei der CO₂e-Reduktion gibt es messbare Fortschritte. Dank Schulungen für das nautische Personal und einer Optimierung von Fahrplänen sowie Fahrverhalten konnte der Treibstoffverbrauch gesenkt werden. Die Emissionen reduzierten sich um rund zehn Prozent, wie Thurgau Travel mitteilt.

Weitere Massnahmen wie die Digitalisierung der Reiseunterlagen zeigen ebenfalls Wirkung. Gäste, die auf Papierunterlagen verzichten, leisten damit automatisch einen Beitrag zum Umweltschutz: Für jedes elektronische Dossier spendet Thurgau Travel fünf Franken an die Organisation Ocean Clean Up.

Konkrete Schritte und neue Ziele für mehr Nachhaltigkeit

Auch auf den Schiffen selbst geht es nachhaltiger zu. Seit dem Saisonstart 2025 werden auf den Routen entlang von Rhein, Main und Donau nur noch nachfüllbare Glasflaschen mit Seifen des Schweizer Unternehmens Soeder verwendet. Das spart jährlich rund 450 Kilogramm Plastikmüll ein. Zusätzlich trägt die gesamte Flotte das Gütesiegel «faircruisework» von Nautilus International – ein Label, das faire Anstellungsbedingungen auf europäischen Flussschiffen garantiert.

Für 2025 hat sich das Unternehmen neue Ziele gesteckt: 30 Prozent mehr CO₂e-Kompensation via «Cause we care», 10 Prozent weniger Abfall an Bord sowie 20 Prozent Stromeinsparung in den Büros in Weinfelden durch effizientere Beleuchtung. Zudem sollen Mitarbeitende durch interne Schulungen noch stärker für Nachhaltigkeit sensibilisiert werden.

Die wissenschaftliche Basis des Nachhaltigkeitsprogramms wurde gemeinsam mit der Hochschule Luzern (HSLU) erarbeitet. Der Bericht folgt drei zentralen Themenfeldern: eine Pionierrolle durch innovatives Management, Klimaschutz durch Ressourceneffizienz und Relevanz durch Co-Creation mit Anspruchsgruppen. «Nachhaltigkeit ist ein Prozess, der laufend neue Anpassungen erfordert», sagt Geschäftsführer Daniel Pauli-Kaufmann. «Wir wissen, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben – aber wir gehen ihn konsequent.»

(TN)