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Flughafen von Barcelona soll massiv ausgebaut werden
Barcelona gehört zu den beliebtesten Reisezielen Europas – mit geschätzt 32 Millionen Touristinnen und Touristen pro Jahr. Diese enorme Nachfrage hinterlässt auch am Flughafen ihre Spuren: Barcelona-El Prat, Spaniens zweitgrösster Airport nach Madrid-Barajas, ist seit Jahren an seiner Kapazitätsgrenze.
Nun haben sich die katalanische Regionalregierung, das spanische Verkehrsministerium und der staatliche Betreiber Aena nach langem politischem Ringen auf einen umfassenden Ausbau des Flughafens geeinigt. Das Investitionsvolumen beträgt über drei Milliarden Euro (rund 2,8 Milliarden Franken), wie das Aviatik-Portal «Aerotelegraph» schreibt.
Kritik von Umweltschützern
Kernstück des Ausbauplans ist die umstrittene Verlängerung der südlichen Start- und Landebahn. Sie soll um 500 bis 600 Meter verlängert werden, um auch Grossraumflugzeugen wie dem Airbus A350 oder der Boeing 777 uneingeschränkten Betrieb zu ermöglichen. Damit würde die Bahn eine Gesamtlänge von über 3100 Metern erreichen und bis zu 90 Flugbewegungen pro Stunde erlauben – eine deutliche Steigerung gegenüber heute.
Die geplante Verlängerung tangiert jedoch das angrenzende Naturschutzgebiet La Ricarda – ein ökologisch wertvolles Feuchtgebiet, das zahlreichen Vogel- und Pflanzenarten als Rückzugsort dient. Umweltschützer laufen Sturm gegen das Projekt. Der Flughafenbetreiber Aena hat als Ausgleich zugesagt, knapp 300 Hektar Fläche zu renaturieren. Dennoch steht eine entscheidende Hürde noch aus: Die Europäische Union muss der Anpassung der Schutzgebietsgrenzen erst zustimmen.
Neben der Pistenverlängerung ist auch ein neues Satellitenterminal im südöstlichen Teil des Flughafens geplant. Es soll mit einem unterirdischen Tunnel an das bestehende Terminal 1 angebunden werden und die Jahreskapazität des Flughafens von 55 auf 70 Millionen Passagiere erhöhen. Die Baupläne für ein solches Terminal existieren seit 2010, wurden aber wegen politischer Uneinigkeiten nie realisiert.
Zusätzlich sollen die beiden Hauptterminals modernisiert werden: T1, das 2009 eröffnet wurde, sowie das deutlich ältere T2 aus dem Jahr 1968. Bis 2028 soll der Masterplan abgeschlossen sein, sodass die Bauarbeiten im Jahr 2030 beginnen können. Die Fertigstellung ist für 2033 geplant.