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So könnte die geplante Verbindung zwischen Ägypten und Saudi-Arabien einmal aussehen – eine Brücke durch die Wüste bis zur Megastadt Neom. Bild: Futurezone / KI

«Moses-Brücke» soll Saudi-Arabiens Megaprojekt Neom mit Ägypten verbinden

Mit einer Brücke wollen Saudi-Arabien und Ägypten das Rote Meer überqueren – und so Millionen Menschen den direkten Weg zur futuristischen Stadt The Line ermöglichen. Das ehrgeizige Milliardenprojekt soll Tourismus, Pilgerreisen und Handel deutlich beschleunigen.

Was bringt das grösste Mega-Projekt, wenn es kaum jemand bequem erreichen kann? Genau das fragen sich auch die Planer hinter Saudi-Arabiens Vision Neom – und bereiten nun ein ehrgeiziges Infrastrukturprojekt vor, das Ägypten direkt mit der Zukunftsstadt verbinden soll.

Die «Moses-Brücke» – benannt nach der biblischen Geschichte vom geteilten Meer – soll über das Rote Meer führen und eine der engsten Stellen, die Strasse von Tiran, überqueren. Das Ziel: eine direkte Verbindung zwischen dem ägyptischen Ferienort Sharm El-Sheikh und Ras Hamid, dem westlichen Tor zur futuristischen Planstadt The Line in der Region Neom.

Schnellere Wege für Touristen und Pilger

Die Idee ist laut «Futurezone» nicht neu: Bereits 1988 wurde über eine Brücke nachgedacht, doch politische Spannungen legten das Vorhaben damals auf Eis. 2016 wurde es wieder aufgenommen, und nun verkündete der ägyptische Verkehrsminister Kamel al-Wazir, dass die Pläne fertig in der Schublade lägen – und jederzeit umgesetzt werden könnten. Ob es am Ende tatsächlich eine Brücke oder ein Tunnel wird, ist allerdings noch offen.

Das Bauwerk soll zwischen 14 und 24 Kilometer lang werden, je nach genauer Streckenführung. Damit wäre es zwar kein Rekordhalter, aber trotzdem ein gewaltiges Projekt – mit einem geschätzten Preis von vier Milliarden US-Dollar (rund 3,3 Milliarden Franken), die vollständig von Saudi-Arabien getragen werden sollen. Kein Wunder, denn das Königreich hat das grösste Interesse: Die Brücke würde den Zugang zur Stadt der Zukunft erheblich erleichtern, gerade für Besucherinnen und Besucher aus Afrika und Pilger auf dem Weg nach Mekka.

Die bisherige Alternative sind Fähren, die aber langsam sind. Zudem könnte zunehmender Passagierverkehr den ohnehin wichtigen Seehandel stören. Mit der Brücke wären künftig jährlich über eine Million Menschen zusätzlich auf dem Landweg unterwegs. Ob dabei auch Züge fahren sollen, ist noch unklar. Die Einnahmen durch Mautgebühren, so die Prognose, könnten die Baukosten innerhalb von zehn Jahren wieder einspielen.

(TN)