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Nachhaltigkeit ohne Moralfinger: Knecht Reisen setzt auf SAF
Knecht Reisen ermuntert Flugreisende ab sofort dazu, einen finanziellen Beitrag an die Forschung und Entwicklung nachhaltiger Flugkraftstoffe zu leisten. Wenn sich Kundinnen und Kunden dafür entscheiden, ein SAF-Paket zu buchen, bezahlen sie bei Europa-Reisen einen Beitrag von 50 Franken. Bei Übersee-Flügen wird ein Aufpreis von 100 Franken fällig.
Knecht Reisen gibt dieses Geld vollumfänglich an die Swiss weiter. Die Airline nutzt diese Einnahmen für den Kauf von Sustainable Aviation Fuel. «Wir sind nach Hotelplan der zweite Schweizer Reiseveranstalter, der SAF anbietet, sagte Markus Kohli, CEO von Knecht Reisen im Rahmen eines Mediengespräch am Firmenhauptsitz in Windisch. «Bei uns sind die SAF-Pakete in sämtlichen Filialen buchbar.»
Knecht Reisen wolle sich für nachhaltigeres Reisen engagieren. Aber nicht moralisierend, sondern auf der wissenschaftlich-technischen Ebene. «Momentan ist SAF für uns der richtige Ansatz», so Kohli. Knecht Reisen verdiene mit diesem Engagement nichts.
Der CEO macht sich keine Illusionen. «Es dürften nicht allzu viele unserer Kundinnen und Kunden ein solches SAF-Paket buchen. Wir rechnen mit einem Anteil von rund einem Prozent», erklärt er. «Dennoch ist es für uns wichtig, dass wir Sustainable Aviation Fuel im Angebot haben.»
Jani Lottonen, Key Account Manager Leisure Sales bei der Swiss, freut sich über die SAF-Partnerschaft. «Ich bin stolz, dass wir Knecht Reisen mit im Boot haben», sagt er. «Der Luftfahrt-Branche ist klar, dass sie in Nachhaltigkeit investieren muss.» Es freue ihn, dass die Lufthansa Group punkto SAF von allen europäischen Airlines am weitesten sei.
Weniger CO2-Emissionen, aber nicht klimaneutral
SAF ist ein Oberbegriff für Flugkraftstoffe, die ohne fossile Rohstoffe wie Erdöl oder Erdgas hergestellt werden. Die bei der Swiss und der Lufthansa Group eingesetzte Generation von SAF basiert hauptsächlich auf biogenen Reststoffen, beispielsweise gebrauchtem Speiseöl.
Im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin reduziert SAF die CO2-Emmissionen über die gesamte Wertschöpfungskette um bis zu 80 Prozent und verringert damit unmittelbar den flugbezogenen CO2-Ausstoss.
Wichtig: Wenn ein Knecht-Kunde für seinen Flug SAF kauft, heisst das nicht automatisch, dass genau sein Flieger mit Sustainable Aviation Fuel betankt wird. Die Lufthansa Group kauft SAF zentral ein. Der Lieferant vermischt es mit fossilem Kerosin und transportiert das Gemisch zu verschiedenen Flughäfen. Die Lufthansa Group garantiert jedoch, dass erworbenes SAF innerhalb von sechs Monaten in den Flugbetrieb eingespiesen wird.