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Gemäss einer neuen Studie könnte der New Yorker Stadtteil Manhattan bis 2100 im Meer versunken sein. Bild: Adobe Stock

Manhattan droht zu verschwinden

US-Forscher zeichnen für die Weltstadt New York eine düstere Prognose. Sie könnte bis Ende des Jahrhunderts im Meer versinken. Besonders in Gefahr ist Lower Manhattan.

New York ist ein Sehnsuchtsziel, eine Wolkenkratzer-Hochburg und nicht zuletzt eine Küstenstadt. Und genau deshalb ist die Weltmetropole an der US-Ostküste in Gefahr. New York City droht im Meer zu versinken, wie amerikanische Forscher in einer Studie herausgefunden haben. Ihre Erkenntnisse wurden diesen Monat im Fachjournal «Earth’s Future» veröffentlicht.

Stadt versinkt wegen ihres Gewichts

New York City ist Heimat von 8,4 Millionen Menschen und mehr als einer Million Gebäude. Besonders die Häuser sind laut dem Reise-Portal «Travelbook» ein Grund für das stete Absacken der Millionenmetropole. Die gigantischen Hochhäuser und anderen Gebäude, insbesondere in Manhattan, wiegen so viel, dass die Landmasse unter ihnen ächzt. So sehr, dass sie jedes Jahr ein bis zwei Millimeter absinkt, mancherorts sogar mehr.

Laut den Studienautoren wiegen die Gebäude in New York City insgesamt fast 800 Millionen Tonnen, verteilt auf eine Fläche von knapp 800 Quadratkilometern. Strassen, Brücken, Eisenbahnschienen oder Parks sind da noch nicht mit eingerechnet. Neben dem Gewicht seien unter anderem Grundwasserentzug, natürliche Bodenverdichtung und tektonische Effekte generelle Gründe für das Absinken von Städten, heisst es in der Studie.

Anstieg des Meeresspiegels trifft New York besonders hart

Die ein bis zwei Millimeter, die die Stadt jährlich absackt, klingen erst einmal nicht nach viel. Bedenkt man aber, dass New York durchschnittlich bloss zehn Meter über dem Meeresspiegel liegt, sieht es schon anders aus. Rechnet man den durch den Klimawandel bedingten Anstieg des Meeresspiegels hinzu, wird es dramatisch. «Der prognostizierte Anstieg des Meeresspiegels stellt eine klare Bedrohung für Küstenstädte dar, mit einem erwarteten Anstieg von 200 bis 600 Millimetern bis 2050 weltweit», schreiben die Autoren.

New York trifft es dabei besonders hart. «Die Gefahr eines Meeresspiegelanstiegs ist entlang der Atlantikküste Nordamerikas drei- bis viermal höher als im globalen Durchschnitt», heisst es in der Studie. Die Autoren prognostizieren für die US-Ostküsten-Metropole, dass sie in den kommenden 80 Jahren bis zu anderthalb Metern absinkt.

Lower Manhattan liegt grösstenteils gerade einmal ein bis zwei Meter über dem Meeresspiegel. Wenn keine Massnahmen getroffen werden, die das Absinken Manhattans noch verhindern, könnte der beliebteste Ortsteil New York Citys bis zum Beginn des neuen Jahrhunderts dauerhaft überschwemmt sein.

Hinzu kommt. dass in New York eine besonders grosse Gefahr von Naturkatastrophen besteht. Laut den Wissenschaftlern liegt New York City weltweit an dritter Stelle, wenn es um künftige Risiken von Küstenüberschwemmungen geht – aufgrund von Hurrikanen.

(TN)