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Schluss mit den beengenden Verhältnissen im Flugzeug - zumindest, wenn sich die US-Luftfahrtbehörde durchsetzen kann. Bild: AdobeStock

Die Flugzeugsitze müssen endlich grösser werden!

Die Beinfreiheit an Bord von vielen Flugzeugen ist alles andere als komfortabel oder gesund. In den USA denkt die staatliche Luftfahrtbehörde laut darüber nach, einen verpflichtenden Sitz-Mindestabstand einzuführen.

Das Airline-Marketing konzentriert sich vielfach auf Infos und tolle Bilder zu den Business-Klassen bzw. auch jüngst zu den Premium-Economy-Klassen. «Hier gibt es Platz», lautet die Message - natürlich muss man für diesen Platz auch einen Aufpreis bezahlen. Das kaschiert, dass das reine Economy-Produkt in den letzten Jahren kontinuierlich, wenn auch in unterschiedlichem Masse je nach Airline, ausgehöhlt wurde. Gerade die Beinfreiheit dürfte in den letzten Jahren nicht zugenommen haben, zumal im Sinne der Kostenoptimierung immer mehr Sitze in die Flugzeuge hineingewürgt wurden. Ein Umstand, der immer wieder bemängelt und von den Airlines schulterzuckend und mit dem Argument «mehr zahlen, dann gibt's auch mehr Platz» zementiert wird.

Doch das Kundenstreben nach mehr Platz am eigenen Sitz bekommt nun Schützenhilfe. Einmal mehr sind es die USA, die hier eine Vorreiterrolle einnehmen. Dort setzt sich nämlich niemand Geringeres als die Federal Aviation Administration (FAA), also die staatliche Luftfahrtbehörde, bereits damit auseinander, eine verbindende Mindestdistanz beim Sitzabstand durchzusetzen. Hintergrund dabei sind primär Sicherheitsbedenken; aktuell läuft hierzu ein Konsultationsverfahren. Merke: Was für US-Airlines gilt, gilt früher oder später auch für alle anderen Airlines, zumal jene, welche die USA anfliegen - und das sind alle grossen Airlines weltweit.

Nicht nur das: Inzwischen hat auch die amerikanische Konsumentenschutzorganisation FlyerRights lautstark gefordert, dass die Sitze selber grösser werden müssen, und dafür eine Petition lanciert. Also nicht nur der Sitzabstand nach vorne ist ein Problem, sondern auch die Sitzbreite per se. Begründet wird dieser Vorstoss damit, dass einerseits mehr Platz auch für bessere Sicherheit an Bord sorgt (etwa im Falle einer Evakuierung), und andererseits, weil Komfort auch Gesundheit bedeutet. Laut FlyerRights soll die Hälfte der (amerikanischen) Erwachsenen in den meisten Sitzen von Fluggesellschaften nicht mehr vernünftig Platz finden.

Die Airlines werden sicherlich Kostenbedenken gegen diese Bemühungen ins Feld führen. Oder aber sie werden einfach wieder die Flugpreise erhöhen müssen. Etwas, was die wenigsten Konsumenten wollen. Aber niemand kann «de Foifer und s'Weggli» haben.

(JCR)