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In Genf wird möglicherweise demnächst gestreikt... Bild: TN

Wird der Schweizer Lotsenstreik noch abgewendet?

Der Fall wird kommende Woche vor der Schlichtungsstelle des Kantons Genf behandelt. Passagiere und Airlines hoffen, dass der Arbeitskampf niedergelegt wird.

Eigentlich wollten die Angestellten von Skycontrol ab dem 23. Juli streiken. Mitten in der Ferienzeit würde dies den Verkehr in Genf, Bern, Sitten, Grenchen, Emmen und Lugano empfindlich treffen und möglicherweise Konsequenzen für den gesamten Luftverkehr in der Schweiz in jenen Tagen haben. 

Nun hat sich ein Türchen geöffnet: Die Streitparteien Skyguide und Skycontrol werden sich laut der Westschweizer Zeitung «Le Temps» am kommenden Dienstag vor der Genfer Chambre des relations collectives de travail (CRCT), also einer Schlichtungsstelle, treffen. Es findet also immerhin ein Dialog statt. Da während der Schlichtung weder Streiks noch Kommunikationen erlaubt sind, konnte Skycontrol auch eine ursprünglich angekündigte Pressemitteilung nicht versenden. Damit ist unklar, wie nahe sich die Parteien inzwischen stehen - oder eben nicht. Skyguide selber darf sich nicht mehr äussern, der Flughafen Genf als primärer Leidtragender will nicht. Ob der Streik also wirklich abgewendet kann, steht noch in den Sternen.

Skycontrol dürfte bei den gestellten Forderungen allerdings nicht klein beigeben, während Skyguide von europäischen Richtlinien gelenkt wird und lediglich darauf hinweist, dass der neue Gesamtarbeitsvertrag (GAV) von drei andere Personalverbänden der Fluglotsen bereits unterzeichnet wurde. Skycontrol verlangt 125 Ruhetage für die Fluglotsen und ab 2017 während drei Jahren Lohnerhöhungen von je 1,8 Prozent. Ob das noch verhandelbar ist, wird sich kommende Woche zeigen.

(JCR)