Flug

Während einem Flug kann sich der Hüftumfang unbemerkt um ein paar Zentimeter vergrössern. Was dagegen unternommen werden kann, zeigt unser Artikel. Bild: Fotolia

Gute Frage Wie umgehe ich den «Jet-Bloat»?

Durch den Bewegungsmangel und den tieferen Luftdruck bläht sich unser Bauch auf Flügen meist auf, was unangenehme Folgen haben kann. Was lässt sich dagegen tun?

Sind Sie schon mal aus dem Flugzeug gestiegen und haben ein Völlegefühl verspürt? Dieses Phänomen heisst «Jet-Bloat» und entsteht durch den Bewegungsmangel sowie dem dauernd wechselnden Luftdruck an Bord eines Flugzeugs. Am Tag entwickelt der menschliche Körper im Durchschnitt 1,5 Liter Gase, wovon der grösste Teil Kohlenstoffdioxid ist. In einem Flugzeug ändern sich die Verhältnisse allerdings durch den geringeren Luftdruck – die Darmgase dehnen sich zusätzlich aus und der Bewegungsmangel fördert die Luftansammlung – man wird wie ein Ballon aufgeblasen, was wiederum vermehrt zu Blähungen führen kann.

Nun stellt sich natürlich die Frage, was gegen solch einen Blähbauch unternommen werden kann? Grundsätzlich gilt: Auftretende Blähungen sollte man keinesfalls unterdrücken, denn die Folgen sind gesundheitsschädlich – doch wer möchte auf engstem Raum schon für dicke Luft sorgen? Wissenschaftler raten daher, der Natur freien Lauf zu lassen, frei nach dem berühmten Lied «Let it go».

Oder aber man wählt die etwas unkonventionelle Variante und trägt eine Lederhose, da der Stoff Gerüche versiegelt und erst wieder frei lässt, wenn man die Hose auf der Toilette öffnet oder ein Stück herumgeht. Auf eine ähnliche Art wirkt beispielsweise auch Aktivkohle, die im Sitz oder in der Unterwäsche der Passagiere integriert werden kann und für eine Neutralisierung des unschönen Geruchs sorgt. Oder man schluckt bewährte Medikamente und sorgt somit dafür, dass es gar nicht erst zu Blähungen kommt.

Weitere Tipps, um während des Fluges keinen Blähbauch zu bekommen, verrät die Ernährungsberaterin Sabrina Santer:

Verzichte auf Kohl und ähnliches Gemüse

Schon vor dem Flug sollte man gut auf seine Ernährung achten und auf blähende Nahrungsmittel wie Zwiebeln, Kohlgemüse, Bohnen und Hülsenfrüchte verzichten. Ihr hoher Ballaststoffgehalt erfordert mehr Verdauungsaufwand und trägt zu unerwünschten Gas-Ausstössen bei. Natürlich stecken diese Gemüsesorten voller Vitamine, sie können aber auch zu Bauchkrämpfen führen und sollten deshalb vor und während dem Flug besser nicht verzehrt werden.       

Kaue das Essen gut

Das frittierte Hühnchen-Sandwich in drei Bissen runter zu würgen, bedeutet viel zusätzliche Arbeit für das Verdauungssystem. Wenn das Essen nicht richtig gekaut wird, muss der Magen grosse, nicht schon mit Speichel vorverdaute Essensreste verdauen, was wiederum zu Blähungen führen kann.

Sag «Nein» zu salzigen Snacks

Gerade bei längeren Flügen kauft man sich kurz im Duty-Free kleine Knabbereien wie Chips oder Salzstangen, oder erhält diese auf dem Flug als kleinen Aperitif. Doch auch auf Snacks mit einem hohen Salzgehalt sollte während einer Flugreise wenn möglich verzichtet werden. Unsere Geschmacksknospen neigen ja bekanntlich dazu, in grosser Höhe empfindlicher zu sein, weshalb Airlines ihre Bordspeisen häufig auch entsprechend nachwürzen, um sie schmackhafter zu machen. Der negative Nebeneffekt: Wir essen mehr salzige Speisen als normal, was wiederum zu einem aufgeblähten Bauch führen kann.

Kohlensäurehaltige Getränke sind Tabu

Getränke mit Kohlensäure sorgen während eines Fluges mit Garantie für Magenbeschwerden. Beim Trinken von kohlesäurehaltigen Getränken wird automatisch viel Luft geschluckt, die sich im Verdauungstrakt fängt und für Blähungen sorgt.  

Lockere Kleidung, viel Bewegung

Damit der Bauch nicht zusätzlich eingeengt wird, greift man am besten zu lockerer Kleidung. Ausserdem regt Bewegung die Darmtätigkeit an – vor dem Flug eignet sich deshalb auch ein kleiner Spaziergang am Flughafen. Vor allem auch auf Langstreckenflügen wird empfohlen, für genügend Bewegung zu sorgen – auch wenn es nur der regelmässige Gang zur Bordtoilette ist.

(YEB)