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Die International Airlines Group (IAG) rund um British Airways hatte sich bereits an einer Übernahme der Airline versucht, war bei den Norwegern mit ihren Geboten aber abgeblitzt. Bild: BA

IAG steigt im Norwegian-Poker aus

Die British-Airways-Mutter IAG will nach den zwei gescheiterten Übernahmeangeboten am norwegischen Low-Coster nicht in einen Bieterwettstreit mit der Lufthansa gehen.

Der norwegische Billigflieger Norwegian ist offenbar ein Objekt der Begierde. Vor wenigen Tagen hat die Lufthansa sein Interesse am Low-Coster angemeldet. Bereits zu Beginn des Jahres hat die International Airlines Group (IAG), zu der neben British Airways bereits Fluglinien wie Iberia, Vueling, Aer Lingus und Level gehören, ein Auge auf den norwegischen Billigflieger geworfen – doch nun steigt der Konzern im Kampf um Norwegian aus.

Die IAG will nach ihren zwei gescheiterten Übernahmeangeboten für den Billigflieger Norwegian nicht in einen Bieterwettstreit mit der Lufthansa gehen. «Ich habe aber auch nicht gehört, dass die Lufthansa wirklich ein Gebot für die hochverschuldete norwegische Fluglinie abgeben wolle», sagte IAG-Chef Willie Walsh bei einem Treffen der Vereinigung Airlines for Europe (A4E) in Brüssel. Der Flugkonzern IAG hält bereits eine Beteiligung von mehr als 4,61 Prozent an der norwegischen Airline.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte in einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» Interesse an Norwegian bekundet. Der Konzern hatte zuletzt grosse Teile der insolventen Air Berlin erworben. Eine Übernahme der österreichischen Air-Berlin-Tochter Niki scheiterte allerdings am Widerstand der europäischen Wettbewerbshüter. Norwegian, mit ihren mehr als 140 Jets, ist nach starkem Wachstum in finanzielle Schieflage geraten. Die Gesellschaft gilt als Vorreiter für Billigflüge auf der Langstrecke und unterhält gleichzeitig ein dichtes Europanetz mit Boeing -Maschinen, die eigentlich nicht zur Lufthansa-Flotte passen.

(YEB/AWP)