Flug

Der A321LR von Airbus schafft schon über 8000 Kilometer - doch nun wird über eine XLR-Version nachgedacht. Bild: Airbus

Die Schmalrumpfflugzeuge fliegen immer weiter

Zwischen Airbus und Boeing tobt ein Kampf um die Vorherrschaft im Segment der Narrowbodies, welche im Transatlantikverkehr eingesetzt werden können. Auf den geplanten B797 hat Airbus bereits eine Antwort.

Der europäische Flugzeugbauer Airbus prüft laut einem Bericht von «Bloomberg» eine neue Version seines erfolgreichen Schmalrumpfmodells A321. Offenbar geht es beim Projekt «A321XLR» (XLR steht für «Extra Long Range») darum, durch Anbringen von externen Fueltanks die Reichweite auf über 5000 nautische Meilen bzw. über 9200 Kilometer zu erhöhen.

Warum ist so etwas bei einem Narrowbody-Flugzeug nötig, welches bislang vor allem im Mittelstreckenverkehr zum Einsatz kommt? Das hat mit veränderter Nachfrage zu tun. Es gibt mittlerweile einen grossen Markt für kleinere Jets, welche Fernstrecken zwischen so genannten «sekundären Airports» oder teils auch zwischen grossen Hubs zurücklegen, vor allem im Transatlantikverkehr. Icelandair hat Transatlantikrouten mit der kleinen Boeing 757 schon vor Jahren initiiert. Diese wird aber nicht mehr gebaut und aktuell klafft zwischen den Mittelstreckenjets der B737-Reihe und dem kleinsten Grossraumjet B787 eine «Modell-Lücke». Doch bekanntlich arbeitet Boeing an einer Version namens B797, welche Platz für 220-270 Passagiere bieten und rund 5000 nautische Meilen weit fliegen soll.

Airbus deckte bislang mit dem A321neo und dessen Version A321LR (der schon eine Reichweite von 4750 nautischen Meilen oder rund 8800 Kilometern schaffte) dieses Segment relativ gut ab. Um allerdings seine Marktanteile besser zu verteidigen, wird nun möglicherweise ein neues Modell nötig, welches auch mit der geplanten Reichweite eines B797 mithalten kann. Gerade im wachsenden Transatlantik-Low-Cost-Markt rechnen beide Flugzeugbauer mit viel Bedarf für solche Flugzeugtypen, wo dann die Reichweite ein wesentliches Kaufargument darstellt.

Mehr zu erfahren gibt es diesbezüglich voraussichtlich im Juli, wenn im englischen Farnborough eine der wichtigsten Luftfahrtmessen des Jahres startet.

(JCR)