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Ein Ryanair-Flugzeug über Dublin: Die Iren sollen bereit sein, 120 Millionen Euro in die Laudamotion einzuschiessen. Bild: Ryanair

Ryanair übernimmt Laudamotion komplett

Nicht nur die bereits bekannten 75 Prozent, sondern gleich 100 Prozent sollen übernommen werden. Der Low-Cost-Riese will massiv in den Niki-Nachfolger investieren.

Knapp zwei Monate ist es her, seit Ryanair 24,9 Prozent der Anteile an Laudamotion übernahm und somit für einen Coup in der Luftfahrt sorgte, der ursprünglich getroffene Pläne zwischen Laudamotion und Thomas Cook gehörig durcheinander wirbelte. Damals wurde bereits definiert, dass Ryanair 75 Prozent der Laudamotion-Anteile übernehmen sollte - aktuell wartet der Low-Cost-Riese auf grünes Licht der europäischen Wettbewerbshüter, um diese Transaktion abzuschliessen.

Inzwischen wurde aber bekannt, dass die Iren noch weiter gehen wollen: Wie die irische Agentur RTE meldet, hat Ryanair mit Laudamotion eine Option vereinbart, gemäss welcher die Iren innerhalb der kommenden vier Jahre die Laudamotion komplett übernehmen könnten. Der österreichische «Kurier» hatte dies ebenfalls gemeldet, was nun von Ryanair bestätigt wurde. Wie hoch der Preis für die 100%-Übernahme sein könnte, wurde nicht kommuniziert, lediglich eine Einschätzung von Ryanair-CEO Michael O'Leary, der in seiner für ihn typischen Art sagte, es werde ein «seltsam hoher Preis» sein. Das mag kritisch klingen, doch ist es Ryanair offenbar ernst: Um Laudamotion rasch profitabel zu machen, wurde vereinbart, die Investitionssumme von 100 auf 120 Millionen Euro zu erhöhen.

Laudamotion fliegt bereits ab der Schweiz - allerdings nicht wie ursprünglich geplant auch ab Zürich - sowie ab Deutschland und wird am kommenden Samstag auch Flüge ab Österreich aufnehmen. In Wien sind vier Flugzeuge stationiert. Ryanair erhält damit eine solide Basis in Österreich, welches schon seit jeher ein wichtiger Hub für Flüge in den (inzwischen stark wachsenden) osteuropäischen Markt darstellt.

(JCR)