Flug

KLM, Air France, Delta und Virgin Atlantic wollen den Konkurrenzdruck im Transatlantik-Flugmarkt hoch halten. Bild: Delta

Ein neues Transatlantik Joint Venture nimmt Gestalt an

Air France-KLM, Delta Air Lines und Virgin Atlantic vertiefen ihre Kooperation und Kreuzbeteiligung. Damit will man im Transatlantikverkehr besser mit den bestehenden Joint Ventures der Konkurrenz mithalten können.

Schon seit mehreren Monaten war klar, dass Air France-KLM, Delta Air Lines und Virgin Atlantic ihre Partnerschaft vertiefen wollen, um ein schlagkräftiges transatlantischen Joint Venture aufzustellen, welches es mit den anderen etablierten Joint Ventures - der «Atlantic Joint Venture» von Lufthansa Group/United und der «Atlantic Joint Business» der IAG Group - ernsthaft aufnehmen kann. Dazu wurde nun der letzte Schritt mit der Unterschrift unter ein definitives Vertragswerk vollzogen.

Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Behörden, wird demnach Air France-KLM eine 31-Prozent-Beteiligung an Virgin Atlantic übernehmen, wofür der Virgin Group 220 Millionen Pfund (ca. 297 Millionen Franken) überwiesen werden. Die Virgin Group selber behält 20 Prozent der Anteile an Virgin Atlantic. Die restlichen 49 Prozent hält Delta.

Die Umsetzung des Agreements erfolgt übrigens etwas schneller als ursprünglich geplant. Delta, Air France-KLM und Virgin Atlantic werden nun die operativen, kommerziellen und regulatorischen Leitplanken für ihr expandiertes transatlantisches Joint Venture ausarbeiten. Die Vorteile für Kunden sind klar: Das umfassende Streckennetz der vier Airlines wird aufeinander abgestimmt, um möglichst gute Verbindungen und möglichst grosse Abdeckung zu gewährleisten, dazu werden die Vielflieger-Benefits auf alle Joint-Venture-Airlines ausgeweitet. In Flughäfen werden die Airlines gemeinsam oder nahe beieinander auftreten und man gewährt sich gegenseitigen Lounge-Zugang. Und natürlich sollen die Preise sehr kompetitiv sein.

Delta hält bekanntlich auch 10 Prozent an Air France-KLM. Beide Airlines sind Mitglieder der Luftfahrtallianz Skyteam; Virgin Atlantic allerdings nicht. Ob sie der Skyteam-Allianz beitritt, ist nicht bekannt. Klar ist nur, dass aufgrund der Beteiligungsstrategie von Delta und Air France nun auch sehr enge Kontakte zwischen deren Skyteam-Partnern und Virgin Atlantic geknüpft werden können. Allerdings steht noch ein anderes Problem im Raum: Der Brexit. Virgin Atlantic ist eine britische Airline, welche nun zu 80 Prozent in ausländischen Händen befindlich ist. Dieses Thema wurde in der Kommunikation der Airlines aber nicht aufgegriffen.

(JCR)