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Bei der maroden Alitalia prüft ein Sonderverwalter in den kommenden Tagen drei eingegangene Angebote. Bild: AZ

Machen Easyjet und Air France-KLM gemeinsame Sache?

Lufthansa erhält Konkurrenz: im Buhlen um die Alitalia hat sich Easyjet Verstärkung geholt.

Die Bieterfrist für die marode italienische Fluglinie Alitalia ist beendet. Beim Unternehmen sind nach Angaben drei Angebote eingegangen. Der Sonderverwalter des insolventen Unternehmens werde diese nun in den kommenden Tagen prüfen, teilte Alitalia am Dienstagabend mit.

Der Billigflieger Easyjet bringt sich in Position und hat erklärt, man habe eine «überarbeitete Interessenbekundung» als Teil eines Konsortiums vorgelegt. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person, dass die Briten mit der französisch-niederländischen Fluggesellschaft Air France-KLM und dem US-Finanzinvestor Cerberus gemeinsame Sache machen könnten.

Die Lufthansa Group wiederum hat nach Angaben eines Unternehmenssprechers ein Dokument eingereicht, in dem Ideen für eine restrukturierte «NewAlitalia» skizziert seien. Auf dieser Basis könne sich Lufthansa weitere Gespräche vorstellen. «Die heutige Alitalia ist für uns aber nicht interessant», hiess es auf Anfrage.

Lufthansa habe aber immer betont, dass der italienische Markt sehr wichtig sei und dass Lufthansa Interesse an einer restrukturierten Alitalia habe, sagte der Sprecher weiter. «Dementsprechend unternehmen wir alle notwendigen Schritte, um bereit zu stehen, wenn sich eine entsprechende Chance bietet.»

Alitalia hatte vor einem Jahr Insolvenz angemeldet und fliegt derzeit mit einem Brückenkredit des italienischen Staates. Da es nach einem unklaren Ausgang der Parlamentswahl in Italien noch keine neue Regierung gibt, gingen Beobachter davon aus, dass die Bieterfrist – die eigentlich Ende April ausläuft – noch einmal um sechs Monate verschoben wird.

(AWP)