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Die Germania Flug AG dürfte das Streckennetz ab der Schweiz künftig weiter ausbauen. Bild: TN

Germania setzt an zum Quantensprung

Dank der IOSA-Zertifizierung sind neue Kooperationsformen mit anderen Airlines möglich. Das wird massiven Einfluss auf den Flugplan und das generelle Flugangebot haben.

Vor zwei Wochen erhielt die Germania Flug AG das IOSA-Zertifikat (IATA Operational Safety Audit). Dabei handelt es sich nicht «nur» um ein erfolgreiches Audit der internen Management-, Safety- und Security-Prozesse – es erlaubt auch die Verbindung «auf Augenhöhe» zu anderen IOSA-zertifizierten Airlines, etwa in Form von Codeshares oder anderweitigen kommerziellen Kooperationen.

Urs Pelizzoni, Verwaltungsrat und COO, Germania Flug AG. Bild: Germania

Auf Anfrage von travelnews.ch erklärt Urs Pelizzoni (CCO Germania Flug AG) dass demnächst erste Gespräche hinsichtlich Kooperationen laufen und man sich im Vorfeld der IATA-Zertifizierung natürlich schon einige Gedanken gemacht habe, wo man nach Möglichkeiten suche: Beispielsweise werde man versuchen, im Umsteigerverkehr von aus der westlichen Hemisphäre kommender Libanesen nach Beirut einzusteigen – Germania fliegt bekanntlich mehrmals wöchentlich von Zürich nach Beirut. Hinsichtlich dem Sommerflugplan 2018 werde es noch keine Änderungen geben, aber auf den Winterflugplan 2018/19 hin dürfte es laut Pelizzoni gewiss erste Kooperationen zu vermelden geben: «Der Vorteil der IOSA-Zertifizierung liegt darin, dass wir nun diverse Kooperationsformen umsetzen können, welche uns kommerzielle Vorteile und bessere Loads ermöglichen», so Pelizzoni.

Neue Ziele - selber oder via Codeshares angeflogen - wahrscheinlich

Mehr gebe es derzeit noch nicht zu sagen, da man noch in einem frühen Planungsstadium sei. Allerdings eröffnen sich jetzt auch mehr Interline- und Codeshare-Möglichkeiten mit der deutschen Germania Fluggesellschaft mbH. Diese gibt aktuell in Sachen neuer Codeshare-Partnerschaften nämlich auch Gas. Laut «Airliners.de» sei man in Verhandlungen mit der spanischen Binter Canarias, welche im innerkanarischen Verkehr aktiv ist und auch die Azoren und die Kapverden bedient. Dazu existieren bereits Kooperationen mit der spanischen Air Europa mit Sitz in Madrid sowie mit der griechischen Sky Express mit Sitz in Athen.

Ob Germania künftig auch ab Zürich nach Madrid oder Athen fliegt, um dort Umsteigemöglichkeiten zu bieten? Ob man künftig mit Germania ab Zürich nach Teneriffa fliegen und von dort mit Binter Canarias weiter auf die Azoren fliegen kann? Pelizzoni will sich nicht auf Spekulationen einlassen und erinnert daran, dass man nun den Markt «abtastet» und dass aufgrund der IOSA-Zertifizierung nun auch Airlines aktiv auf Germania zukommen hinsichtlich Kooperationen. Klar ist nur, dass Germania spannende Zeiten mit vielen Gesprächen mit anderen Airlines bevorstehen – und den Germania-Kunden schon bald ein möglicherweise deutlich grösseres Routennetz mittels Codeshare-Angeboten zur Verfügung stehen wird.

(JCR)