Flug

Finanzchef Lukas Brosi (links) und CEO Stephan Widrig vermelden ein gutes Geschäftsjahr am Flughafen Zürich. Bild: TN

Flughafen Zürich kratzt an der 30-Millionen-Marke

Der grösste Schweizer Flughafen wächst unaufhörlich. 2017 konnten bereits an 22 Tagen mehr als 100'000 Passagiere innerhalb eines Tages bedient werden.

Die Flughafen Zürich AG ist weiterhin auf Erfolgskurs. Im Geschäftsergebnis 2017 verzeichnet die Flughafenbetreiberin einen höheren Gewinn, mehr Passagiere und ein besseres Konzernergebnis. Doch der Reihe nach.

Insgesamt 29‘369'094 Passagiere (+ 6,3%) sind 2017 in Kloten angekommen, abgeflogen oder umgestiegen. Das ist neuer Spitzenwert. Die Zahl der Lokalpassagiere stieg um 5,3% auf 21 Millionen. Mit 28,3% lag der Transferanteil am Passagiervolumen über dem Wert des Vorjahrs (+ 0.7 Prozentpunkte). Die Zahl der Passagiere, die am Flughafen Zürich umgestiegen sind, nahm um 8,8% auf 8,3 Mio. zu.

2017 fanden total 270’453 Flugbewegungen statt, was einem Plus von 0,5% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Insgesamt wurden 490’452 Tonnen Fracht über den Flughafen Zürich transportiert. Damit erhöhte sich das Frachtvolumen im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um 13,1%. Neben der Zunahme der Gesamtzahl an Passagieren ist insbesondere die Entwicklung der Spitzentage mit mehr als 100'000 Passagieren pro Tag beachtenswert. Im Berichtsjahr zählte der Flughafen Zürich 22 solcher Tage (Vorjahr: 7).

«Trotz neuem Passagierrekord und den 22 Spitzentagen mit über 100'000 Passagieren konnten wir stets einen stabilen Flugbetrieb verzeichnen», hält Stephan Widrig an der heutigen Medienkonferenz des Flughafens Zürich fest. Zu Air Berlin, die 2017 ihren Betrieb eingestellt hat, sagt er, dass die Lücken von anderen Airlines, insbesondere der Swiss und Edelweiss gut gefüllt werden konnten. Zudem habe Easyjet die Passagieranzahl in Zürich im 2017 verdoppeln können.

Solide Zahlen

Die Erträge der Flughafen Zürich AG konnten im Berichtsjahr von 1,014 Milliarden Franken auf 1,037 Milliarden gesteigert werden (+2.4%). Davon entfallen rund 60% oder 624,2 Mio. auf das Fluggeschäft (+0,6%). Zu beachten ist hierbei, dass die Flughafenbetreiberin im September 2016 die Flugbetriebsgebühren gesenkt hat. Aufgrund des starken Passagierwachstums resultierte dennoch eine Ertragssteigerung von 3,8 Mio. Franken. Im Nichtfluggeschäft konnten die Flughafenpartner die Kommerzumsätze in einem insgesamt rückläufigen Markt im vergangenen Jahr um 30,9 Mio. auf 575,5 Mio. Franken steigern. Die Kommerz- und Parkingerträge stiegen um 6,1% auf 234,2 Mio. Franken. «Trotz gegenteiligem Trend im Detailhandelsgeschäft konnten wir am Flughafen Zürich das Kommerzgeschäft steigern», sagt Widrig hierzu.

Die Betriebskosten haben sich 2017 um 19,5 Mio. auf 453,5 Mio. Franken erhöht. Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg dennoch auf 583,6 Mio. Franken Um Sondereffekte bereinigt stieg der EBITDA um 10,8 Mio. auf 578,8 Mio. Franken, was einer EBITDA-Marge von 55,8% entspricht (Vorjahr: 56,1%). Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug in der Berichtsperiode 339,9 Mio. Franken. Ohne Berücksichtigung der Sondereffekte erhöhte sich der EBIT gegenüber dem Vorjahr um 2,6% auf 335.1 Mio. Franken. Das Konzernergebnis beläuft sich auf 285,5 Mio. Franken. Unter Ausklammerung der Sondereffekte (inkl. Verkauf der Beteiligung in Bangalore) resultiert ein Ergebnis von 250,3 Mio. Franken, was 4,5% höher ist als die bereinigte Vorjahresbasis.

«Die höheren Kommerz- und Parking-Erträge und der Verkauf unserer Anteile am Flughafen Bangalore haben zum guten Ergebnis beigetragen», kommentiert Lukas Brosi den höheren Gewinn im abgelaufenen Jahr. «Im kommerziellen Bereich stiegen die Erträge um 6,5 Millionen – trotz Umbauarbeiten. Die Parkingerträge erhöhten sich um vier Millionen, die Vermarktungsaktivitäten im Langzeitparking zeigten ihre Wirkung.»

Für die Zukunft gerüstet

Die Flughafen Zürich AG hat im Berichtsjahr 239 Mio. Franken in laufende Projekte investiert (Vorjahr: 220,7 Mio.). Dazu haben insbesondere die aufgrund des Baufortschritts gegenüber dem Vorjahr höheren anteiligen Investitionen in The Circle beigetragen. Weitere wesentliche Investitionsprojekte waren die Erweiterung und Erneuerung der Gepäcksortieranlage und Projekte zur Erweiterung von Standplätzen im Westen sowie Süden des Flughafens.

CEO Widrig und CFO Brosi gehen für das laufende Geschäftsjahr von einem Passagierwachstum von 3,5 bis 4% aus. Die Aviation-Erträge würden aufgrund des erwarteten Passagierwachstums entsprechend höher ausfallen. Im Nichtfluggeschäft werden insbesondere aufgrund der neuen Duty-Free-Konzepte und der internationalen Geschäftstätigkeit ebenfalls steigende Erträge erwartet.

(GWA)