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Die Billigflieger haben das System der Zusatzgebühren so weit getrieben, dass bereits andere Airlines aus Wettbewerbsgründen das Konzept ganz oder zumindest in Teilen kopiert haben. Bild: HO

Zusatzgebühren: Europas Airlines treiben es auf die Spitze

Europäische Airlines haben im vergangenen Jahr 19,4 Milliarden Dollar an Zusatzgebühren kassiert. In den USA ist der Anteil an zusätzlichen Gebühren deutlich geringer.

Europas Fluggesellschaften sind spitze darin, für jeden Service zusätzliche Gebühren zu verlangen - dies zeigt eine Studie der Beratungsfirma Ideaworks. 19,4 Milliarden Dollar (rund 18 Milliarden Franken) haben europäische Airlines im vergangenen Jahr allein aus Zusatzgebühren verdient.

In Europa stammt nahezu jeder zehnte Umsatz-Euro (9,6 Prozent) aus den Extragebühren. Zum Vergleich: Die amerikanischen Airlines kommen auf 7%, die Airlines aus Lateinamerika auf 6,7% und in Asien werden 6,5% erreicht. Der Spitzenplatz Europas überrascht nicht. Perfektionisten in diesem Bereich sind vor allem die Billigflieger Ryanair und Easyjet. Diese Airlines haben das System der Zusatzgebühren so weit getrieben, dass auch herkömmliche Airlines aus Wettbewerbsgründen das Konzept ganz oder zumindest in Teilen kopiert haben.

Die üblichen Komplettpreise etwa mit freiem Essen und Getränken an Bord sowie Freigepäck konnten da nicht mithalten. Somit haben nun alle Anbieter damit begonnen, den Flugpreis in verschiedenste Einzelteile zu zerlegen. Laut Ideaworks wurden im vergangenen Jahr weltweit 57 Milliarden Dollar über Zusatzangebote eingenommen. Der grösste Teil davon entfiel auf Gepäckgebühren, gefolgt von Dienstleistungen wie Sitzplatzreservierungen, Essen oder Bordverkauf.

Die Experten erwarten, dass sich die Erlöse aus den Zusatzgeschäften auch auf den anderen Märkten dem europäischen Niveau annähern. Der nächste Schritt sind Gebühren für das erste Gepäckstück auf Verbindungen über den Atlantik.

(YEB/AWP)