Flug

Ab April ein Bild der Vergangenheit: Ein Airbus A330 von Air Seychelles. Bild: Byeangel

Air Seychelles leidet unter dem Seychellen-Boom

Das Inselparadies wird von immer mehr internationalen Airlines – darunter bekanntlich auch Edelweiss Air – angeflogen. Der National Carrier des Landes ist zum Rückzug gezwungen.

Im kommenden Jahr 2018 werden die Sitzplatzkapazitäten im Verkehr von und nach den Seychellen massiv ausgeweitet. Aktuell fliegen bereits grosse Gesellschaften wie Emirates, Etihad, Turkish, Qatar, Condor, Austrian Airlines, SriLankan, Ethiopian und Kenya Airways ab ihren Haupt-Hubs nach Victoria, auf der Seychellen-Hauptinsel Mahe. Ab März wird sich British Airways mir Flügen ab London dazu gesellen, ab Mai Air France ab Paris und ab September dann natürlich auch Edelweiss Air ab Zürich.

Angesichts der zu erwartenden Überkapazitäten aus dem wichtigen europäischen Quellmarkt hat nun der National Carrier des Inselstaates, Air Seychelles, entschieden, ab dem 24. April seine drei wöchentlichen Flüge nach Paris einzustellen. Zugleich werden die Flüge nach Antananarivo (Madagaskar) eingestellt. Die Airline wird sich von ihren aktuell zwei Airbus A330, welche nur geleast sind, trennen.

Damit fliegt Air Seychelles international künftig nur noch nach Abu Dhabi, Johannesburg, Mauritius und Mumbai. Darüber hinaus werden 200 wöchentliche Domestic-Flüge durch den Archipel des Landes angeboten, darunter auch Charterflüge. Und genau darauf werde man sich künftig konzentrieren, lässt der seit Dezember 2017 interimistisch amtierende CEO Remco Althuis in einer Mitteilung verlauten. Also auf den Ausbau der Inselhüpfer-Flüge sowie der Charter- und Touristikflüge. Die Regionalflotte von Air Seychelles mit aktuell zwei A320 soll per 2019 durch modernere Flugzeuge ersetzt werden.

Reduziert zum Regionalcarrier

Zur Erinnerung: Air Seychelles flog zwischen 2001 und 2005 unter anderem nonstop nach Zürich und bediente in Europa überdies Frankfurt, München, London, Rom und Paris. Auch zwischen 2009 und 2010 wurde Zürich nochmals angeflogen, doch Air Seychelles befand sich zunehmend unter dem Druck der grossen Carrier, welche den Inselstaat selber anzufliegen begannen. Im März erwarb Etihad Airways 40 Prozent an Air Seychelles, begann selber auch mit Flügen nach Mahe und gab Air Seychelles einen Airbus A330 als Ersatz für die bis dahin genutzte Boeing B767. Auch das Vielfliegerprogramm wurde von Etihad übernommen. Überleben hat Air Seychelles damit zwar können – ist nun aber auf einen Anbieter regionaler und nationaler Flüge zurückgestuft worden.

(JCR)