Flug

Noch ein letztes Mal ein Bild auf ein Niki-Flugzeug mit der herkömmlichen Bemalung. Bald gibt es eine neue Marke und neues Design. Bild: Yueh Cathay

Aus Niki wird die Laudamotion

Die insolvente Airline geht ab März unter neuem Namen und mit dem ehemaligen Besitzer an den Start.

Niki Lauda hat das Bieter-Rennen um seine frühere Fluggesellschaft Niki gewonnen und dabei die British-Airways-Mutter IAG hinter sich gelassen. Der Österreicher, der früher Namensgeber für die Airline war (als er sie im Winter 2003 aus der Konkursmasse der Aero Lloyd zunächst als Flyniki neu lancierte), will also nochmals durchstarten. Diesmal aber nicht mehr mit seinem Vornamen, sondern mit seinem Nachnamen.

Der dreifache Formel-1-Weltmeister kündigte am Dienstag an, dass die sanierte Gesellschaft Ende März mit zunächst 15 Maschinen an den Start gehen werde. Sie soll den neuen Namen Laudamotion tragen.

Über den Preis, den Lauda für Niki bezahlte, gibt es weiterhin keine Angaben: Es wurde Stillschweigen vereinbart zwischen den Anwälten und der Laudamotion. Teil des Deals sind die genannten 15 Flugzeuge: Lauda hatte erklärt, dass er sich bereits 15 der 21 Niki-Maschinen von der Lufthansa gesichert habe. Die einstigen Niki-Maschinen waren in den Wirren des Insolvenzverfahrens der Niki-Mutter Air Berlin in den Besitz der Lufthansa gekommen. Die Kranich-Airline teilte heute mit, dass man der EU-Auflage nachkommen werde, wonach die Jets zu marktüblichen Konditionen an den Niki-Erwerber abzugeben seien. Mit Lauda sei bereits verhandelt worden, bestätigte Lufthansa, wenngleich eine abschliessende Vereinbarung noch nicht vorliege. 

Nun versucht Lauda, für seine 15 Flieger das ganze Personal zu halten. Den Beschäftigten wolle er am Mittwoch ein Angebot unterbreiten. Diese hatten sich zuvor auch kritisch zur Übernahme durch Lauda geäussert.

Doch unter einem schlechten Stern startet Laudamotion keineswegs. Der deutsch-britische Touristikkonzern Thomas Cook, der bekanntlich schon in den Vorverhandlungen mit Lauda am Tisch sass, kündigte zum Neustart an, bei der neuen Gesellschaft grössere Sitzkontingente zu buchen, wie man es zuvor auch bei Air Berlin oder Niki getan habe. Zugleich gebe es eine Anfrage der Laudamotion, sie beim Flugbetrieb mit verschiedenen operativen Dienstleistungen zu unterstützen, sagte ein Unternehmenssprecher. Die Airline-Tochter Condor könnte möglicherweise Crew-Planung, Wartung und die Überwachung des Flugbetriebs übernehmen. Am letztlich erfolgreichen Angebot Laudas war Thomas Cook nach eigenen Angaben aber nicht beteiligt.

(JCR/AWP)