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Bei wem landet Niki denn jetzt? Eine Antwort sollte in Kürze vorliegen. Bild: Risager

Bleibt Niki bei Vueling oder fällt sie doch noch an Niki Lauda?

Chaos wegen dem zweiten Hauptverfahren zur Niki-Insolvenz. Heute Montag soll der Entscheid fallen.

Im neu eröffneten Bieterrennen um die insolvente Air-Berlin-Tochter Niki soll heute Montag (22. Januar) eine Entscheidung fallen. Ein Gläubigerausschuss berät im österreichischen Landgericht Korneuburg, ob es beim geplanten Verkauf von Niki an den britisch-spanischen IAG-Konzern bleibt oder ob ein anderer Bieter den Zuschlag erhält. Unter den Interessenten ist erneut der österreichische Ex-Rennfahrer Niki Lauda, der die Luftlinie selber 2003 gegründet hatte und 2011 ausgestiegen war. Der 68-Jährige bietet nach eigenen Worten zusammen mit dem Reiseveranstalter Thomas Cook (Condor).

Das Landgericht Korneuburg (Niederösterreich) hatte vor einer Woche ein zweites Hauptverfahren zur Niki-Insolvenz in Österreich eröffnet und Bietern damit eine zweite Chance für ein Angebot eröffnet. Diese Frist ist am vergangenen Freitag um Mitternacht abgelaufen. Die Eröffnung des zweiten Hauptverfahrens war vom deutschen Insolvenzverwalter Lucas Flöther scharf kritisiert worden, weil es den Deal mit der IAG gefährde.

Lauda sieht gute Gründe für einen Zuschlag an ihn. Er könne wegen des Luftverkehrsbetreiberzeugnisses (AOC) seiner Fluggesellschaft Lauda Motion Niki binnen weniger Wochen wieder in die Luft bringen, sagte der 68-Jährige der Wiener Zeitung «Kurier» am Sonntag. Die IAG-Tochter Vueling brauche dagegen ein neues Betreiberzeugnis, was mindestens drei Monate dauere. «Niki muss aber im März schon fliegen, wenn der Sommerflugplan beginnt», argumentiert Lauda.

Die Schuld am juristischen Tauziehen sieht Lauda bei der Niki-Geschäftsführung, die in Deutschland den Insolvenzantrag gestellt habe. Wäre die Insolvenz gleich in Österreich angemeldet worden, wäre das Problem längst gelöst. Das letzte Wort zur Rechtmässigkeit des Insolvenzantrags in Deutschland liegt beim Bundesgerichtshof.

Die British-Airways-Mutter IAG hatte mit ihrer Billigtochter Vueling 20 Millionen Euro für Niki geboten und zusätzlich einen Kredit von 16,5 Millionen Euro für den Weiterbetrieb der Airline gegeben. Bei Niki waren zuletzt etwa 1000 Mitarbeiter beschäftigt. Diese hoffen laut Niki-Betriebsratschef Stefan Tankovits, dass es beim bisherigen Deal mit Vueling bleibt. Das finanzstarke Unternehmen habe ein Konzept vorgelegt, dass die Mitarbeiter überzeugt habe. Sollte Niki-Gründer Lauda den Zuschlag erhalten, sieht er grosse personelle Probleme auf Lauda zukommen. «Dann kündigen alle 220 Piloten», ist sich Tankovits sicher. Während der Jahre mit Lauda als Niki-Chef waren die Piloten bei einer Personalleasing-Firma angestellt.

(AWP)