Flug

Seit zwei Jahren gibt es keine Bestellungen mehr für den Riesenvogel A380. Bild: TN

Das Ende der A380-Ära?

Dem Riesen-Airbus droht das Aus: Wenn es weiter keine neuen Bestellungen gibt, wird das frühere Prestigeprojekt eingestellt.

Seit gut zehn Jahren befindet sich der A380 auf dem Markt. Den ersten kommerziellen Flug absolvierte der Riesenflieger am 25. Oktober 2007 für Singapore Airlines nach Sydney und generierte später über 300 Bestellungen.

Seit Januar 2016 wartet der Hersteller nun vergeblich auf Bestellungen. Dabei befindet sich Airbus insgesamt im Aufwind. 2017 verbuchte der Flugzeug-Bauer Aufträge über 1109 Verkehrsflugzeuge und damit 197 mehr als sein US-Konkurrent Boeing. Doch beim weltgrössten Passagierjet A380 setzte sich die Flaute fort. 2017 lieferte Airbus 15 Maschinen des Typs aus, verbuchte aber keine einzige Bestellung und kassierte obendrein noch zwei Stornierungen.

Airbus will die Produktion im laufenden Jahr auf zwölf Maschinen und im nächsten Jahr auf nur noch acht A380 herunterfahren, im Notfall sogar bis auf sechs Flieger. Verkaufschef John Leahy sagt während einer Airbus-Telefonkonferenz: «Wenn wir keinen Deal mit Emirates aushandeln können, gibt es keine andere Wahl, als das Programm zu beenden. Emirates sei derzeit wahrscheinlich die einzige Airline im Markt, die für einen Zeitraum von acht bis zehn Jahren mindestens sechs Flugzeuge jährlich abnehmen könne.»

Auch Konkurrent Jumbo leidet

Boeings Konkurrenzmodell, der Jumbo-Jet 747-8, hat ähnliche Absatzprobleme. Er verkauft sich fast nur noch in der Frachtversion.

Im Passagiergeschäft setzen Airlines inzwischen vor allem auf mittelgrosse Langstreckenjets wie die Boeing 787 «Dreamliner» und den Airbus A350, die sich auch auf weniger stark gefragten Strecken rentabel einsetzen lassen.

(AWP)