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EU-Wächter nicken LG-Walter-Deal ab

Brüssel genehmigt die LG-Walter-Übernahme durch Lufthansa unter Auflagen. Niki Lauda bietet für Niki – ebenso TUIfly, Condor und IAG.

Die EU-Wettbewerbshüter haben die Übernahme der Air-Berlin-Tochter LG Walter (LGW) durch die Lufthansa unter Auflagen erlaubt. «Lufthansa hat verbesserte Verpflichtungszusagen eingereicht, die sicherstellen, dass die Auswirkungen des LGW-Erwerbs auf den Wettbewerb begrenzt sind», sagte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager am Donnerstag in Brüssel. Damit seien die Bedenken der Wettbewerbshüter mit Blick auf negative Folgen für Verbraucher ausgeräumt.

Lufthansa wollte ursprünglich mit den Teilgesellschaften LGW und Niki für 210 Millionen Euro einen beträchtlichen Teil des Flugbetriebs der insolventen Air Berlin übernehmen. Die EU-Kommission äusserte allerdings Bedenken, dass der Branchenprimus durch die Niki-Übernahme auf Dutzenden Strecken zum Monopolisten würde. Auf Flugreisende hätten damit höhere Kosten und schlechtere Bedingungen zukommen können. Der Lufthansa-Konzern zog sein Angebot für Niki daraufhin zurück.

Den Angaben der EU-Kommission zufolge verzichtete Lufthansa nun auf einen Teil der in der Übernahme vorgesehenen Start- und Landerechte. «Insbesondere am Flughafen Düsseldorf würde sich der Bestand an Zeitnischen der Lufthansa um lediglich ein Prozent erhöhen – die Hälfte aller Zeitnischen würde von Konkurrenten der Lufthansa gehalten», erklärte Vestager.

Niki Lauda bietet für Air-Berlin-Tochter Niki

Der österreichische Unternehmer und Ex-Rennfahrer Niki Lauda hat vor Ablauf der Bieterfrist ein Angebot für die insolvente österreichische Air-Berlin-Tochter Niki abgegeben. Das bestätigte seine Sprecherin am Donnerstag in Wien. Einzelheiten wollte sie nicht nennen. Auch Angebote weiterer Interessenten wurden erwartet. Der irische Billigflieger Ryanai , der sich ebenfalls für Niki interessiert hatte, gab nach eigenen Angaben aber kein Angebot ab.

Lauda hatte die Airline 2003 gegründet und war 2011 ausgestiegen. Die Fluggesellschaft mit 21 Flugzeugen sollte eigentlich von Lufthansa übernommen werden, der Konzern zog sein Angebot aber wegen Bedenken der EU-Wettbewerbsbehörde zurück. Niki mit ihren 1000 Beschäftigten galt als besonders attraktiver Unternehmensteil der Air Berlin. Nach dem Rückzug der Lufthansa meldete sie in der vergangenen Woche Insolvenz an. Insolvenzverwalter Lucas Flöther will die Fluggesellschaft bis Anfang Januar verkaufen, damit keine Start- und Landerechte verloren gehen.

Weitere Bieter neben Niki sind nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Tuifly, der Reisekonzern Thomas Cook (Condor) und die British-Airways-Mutter IAG.

(AWP)