Flug

Mit wem bedient Powdair im Dezember die Route von Sion nach London-City (Bild)? Bild: Andrew Holt

Was läuft schief bei Powdair?

Adria Airways Switzerland hat die Zusammenarbeit mit Powdair komplett gekappt. Diese hält am Startdatum der Flüge fest.

Am 11. Dezember will Powdair die ersten Flüge ab der Schweiz durchführen. Ab Sitten soll es zunächst nach London-City gehe, bevor dann weitere Städte in Grossbritannien und Belgien ab dem Walliser Hauptort angeflogen werden. Nicht zum ersten Mal kommt es aber wieder zu einem Partnerwechsel - Powdair ist ja auf einen Flugpartner angewiesen, verfügt sie doch über keine eigenen Flugzeuge und kein AOC. Angedacht waren die genannten Flüge mit Adria Airways Switzerland. Doch nachdem bereits die Vereinbarung für Flüge zwischen Sion und Zürich aufgegeben wurde, ist nun auch die Vereinbarung für Flüge zwischen Sion und London-City vorbei, wie Powdair-Sprecher Rob Stewart erklärt.

Christian Schneider, CCO bei Darwin/Adria Airways, erklärt lediglich, dass der Vertrag von Seiten Adria Airways Switzerland gekündigt wurde. Über die Hintergründe dazu will er sich nicht äussern: «Mehr Statements zu Powdair werden wir nicht mehr abgeben.»

Stewart hält derweilen fest, dass die Flüge Sion-London City wie geplant durchgeführt werden und erklärt: «Es sind Saab 2000 für diese Route vorhanden.» Den Operator dürfe er aber noch nicht nennen. Adria hätte die bereits buchbaren Flüge mit einer Saab 2000 mit 50 Sitzplätzen durchgeführt. Nun stellt sich die Frage, wer sonst eine Saab 2000 hat und die Flüge durchführen könnte. Ein Verdacht liegt nahe: Die Berner Airline Skywork hat Saab 2000 und war bereits einmal in Gesprächen mit Powdair über eine mögliche Kooperation. Auf Anfrage bei der Skywork-Pressestelle heisst es lediglich, dass die Gespräche im Juni ausgesetzt wurden, da diese «definitiv nicht zielführend» waren. Mehr ist nicht zu erfahren. Das Thema Skywork als Powdair-Partner dürfte aber vom Tisch sein - das Tischtuch war schon im Sommer zerschnitten, zumal Skywork eine Zeit lang die Powdair-Destinationen auf der eigenen Webseite anzubieten versuchte, was inzwischen aber wieder eingestellt wurde.

Einen fixen Partner könnte Skywork zwar gewiss brauchen. Doch Powdair hat, etwa mit der Kooperation mit der dänischen Leasingfirma Backbone Aviation, inzwischen bewiesen, dass sie auch auf andere Partner zurückgreifen kann. So wie es aussieht, wird abermals ein fremder Partner zum Zug kommen. Wenn überhaupt. Hinter vorgehaltener Hand zweifeln manche Schweizer Airliner immer noch daran, dass Powdair sein ambitiöses Programm durchziehen kann. Kämen die Flüge tatsächlich nicht zustande, würden vor allem der Kanton Wallis und die dort kooperierenden Skiferienorte in die Röhre gucken: Sie alle haben dem Vernehmen nach viel Geld in die Kooperation mit Powdair gesteckt.

(JCR)