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Der Dreamliner der Boeing steht in der Gunst der Emirates. Airbus hoffte vergeblich auf eine Bestellung für den A380. Bild: Boeing.

Enttäuschung für Airbus: Emirates investiert in Boeings Dreamliner

Der Flugzeugbauer Airbus und sein kaum gefragtes Flaggschiff A380 haben auf der Luftfahrtmesse in Dubai einen üblen Start erwischt. Emirates verkündet eine Grossbestellung für den Dreamliner B787 der Boeing.

Enttäuschung für den Flugzeugbauer Airbus auf der Luftfahrtmesse in Dubai: Statt einem erwarteten Grossauftrag über 36 Exemplare des weltgrössten Passagierjets Airbus A380 kündigte Emirates bei einer Pressekonferenz eine milliardenschwere Bestellung über 40 Boeing-Langstreckenflieger vom Typ «Dreamliner» an - und zwar in der längsten Ausführung 787-10.

Die Airbus-Leute verliessen daraufhin die Pressekonferenz. Emirates' Auftrag für Boeing kommt mit 15,1 Milliarden US-Dollar (12,9 Mrd Euro) nach Listenpreisen auf einen ähnlichen Wert wie derjenige, mit dem Insider für Airbus gerechnet hatten. Die erhoffte Bestellung käme laut Preisliste auf einen Gesamtwert von 15,7 Milliarden Dollar - und würde die Produktion der A380 über mehrere weitere Jahre sichern.

Airbus hatte zuletzt noch Aufträge für 170 Maschinen des Typs in den Büchern. Doch neue Bestellungen gibt es praktisch seit Jahren nicht mehr. Emirates aus Dubai ist die mit Abstand grösste Abnehmerin und hat noch 42 Maschinen zu bekommen. Weil weitere Neubestellungen lange ausblieben, hat Airbus schon beschlossen, die Fertigung von zwischenzeitlich 30 Jets auf nur noch 8 pro Jahr zurückzufahren.

Airlines setzen auf normalgrosse Maschinen

Die Dubai Air Show hat am Sonntag begonnen und dauert noch bis Donnerstag, 16. November. Aufsehen erregende Aufträge werden aber gern zum Messestart bekanntgegeben.

Boeing soll die 40 «Dreamliner» ab dem Jahr 2022 an Emirates ausliefern. Der will mit den Fliegern seine Flotte verjüngen. Boeings «Dreamliner» ist selbst in der Langversion deutlich kleiner als der A380. Während die 787-10 in einer typischen Zwei-Klassen-Konfiguration Platz für 330 Passagiere bietet, kommen im Airbus-Flieger selbst bei einer grosszügigen Bestuhlung 544 Menschen unter. Eng bestuhlt reicht es sogar für über 850 Passagiere.

Derzeit setzen die Airlines bei ihren Langstreckenflotten vor allem auf normalgrosse Grossraumjets wie den Airbus A350 oder Boeings 787, die sich auf einer Vielzahl von Routen rentabel einsetzen lassen. Die A380 lohnt sich in der Regel nur auf Verbindungen zwischen grossen Metropolen.

(AWP)