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Die Lufthansa-Piloten können erst mit 60, zwei Jahre später als bisher, in den Ruhestand. Bild: TN

Das Ende im Lufthansa-Pilotenstreit

Der neue Tarifvertrag zwischen der Lufthansa und den Piloten steht und gilt bis 2022. Der Segen der Gewerkschaft ist noch ausstehend.

Lufthansa und die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit haben sich nach jahrelangen Auseinandersetzungen und 14 Streikrunden auf neue Tarifverträge geeinigt. Das teilten beide Seiten am Dienstag in Frankfurt mit. Die Einigung steht noch unter dem Vorbehalt, dass die VC-Mitglieder in einer erneuten Urabstimmung zustimmen müssen. Dies soll bis Mitte Dezember abgeschlossen sein. Eckpunkte waren bereits im Frühjahr vereinbart worden.

Nach der Vereinbarung sollen die rund 5400 Flugzeugführer der Kernmarke Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings im Schnitt mit 60 und damit zwei Jahre später als bislang in den Vorruhestand wechseln können und müssen künftig selbst das Zinsrisiko ihrer Betriebsrenten tragen. Zudem wurden Gehaltssteigerungen von insgesamt 10,3 Prozent bis zum Juni 2022, eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern sowie mehr als 700 Neueinstellungen zu den Bedingungen des Konzerntarifvertrags (KTV) vereinbart.

An de Börse wurden die Neuigkeiten mit Begeisterung aufgenommen: Die Lufthansa-Aktie hob ab und setzt sich an die Spitze des Dax. Kurz vor Handelsende legte das Papier um zweieinhalb Prozent zu.

Lufthansa hat sich verpflichtet, bis Ende 2022 mindestens 325 Flugzeuge mit KTV-Piloten zu besetzen. Diese sind tariflich besser gestellt als ihre Kollegen bei anderen Gesellschaften des Lufthansa-Konzerns.

Die Einstiegs- und möglichen Endvergütungen für die Piloten orientierten sich am vorherigen Niveau, berichtete die Lufthansa. Insgesamt sollen die Personalkosten im Cockpit aber um 15 Prozent sinken. Allein die Umstellung der Pensionszahlungen entlaste den Konzern um einen hohen dreistelligen Millionenbetrag.

(AWP)