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Die britische Monarch sucht offenbar einen Käufer für ihr Kurzstreckenbusiness. Bild: Monarch

Kauft Norwegian die Monarch Airline?

Die britische Airline befindet sich in Gesprächen mit dem norwegischen Low-Coster.

In Grossbritannien ist Monarch Airlines bestens bekannt. Seit bald 50 Jahren bietet die Fluggesellschaft ab ihrer Basis in London-Luton Flüge in alle Welt an – bis Ende 2014 waren dies ausschliesslich Charterflüge. Doch das Geschäftsmodell war damals am Ende, die Airline verlor viel Geld und die langjährigen Besitzer, die Tessiner Milliardärsfamilie Mantegazza, veräusserte die Airline an die Private-Equity-Firma Greybull Capital. Diese investierte 125 Millionen Pfund und wechselte die Ausrichtung der Airline hin zu Linienflügen als Low-Coster an. Dazu wurde eine Flottenvereinheitlichung hin zu Boeing verordnet.  Heute ist Monarch in Besitz von 30 Flugzeugen; die Umflottung zu Boeing-Maschinen soll bis 2020 abgeschlossen sein. 30 Flugzeuge des Typs B737-MAX sind bestellt, mit Option auf 15 weitere, wobei die ersten Maschinen im 1. Quartal 2018 ausgeliefert werden.

Doch der Finanzinvestor scheint nicht zufrieden zu sein. Gemäss skandinavischen Medien sei Monarch mit Low-Cost-Riese Norwegian in Verhandlungen über den Kauf der Airline oder zumindest von Teilen derselben - Norwegian und Monarch haben dazu allerdings keine Kommentare abgegeben. Offenbar gehe es darum, dass Monarch ihr Kurzstreckengeschäft verkaufen will, um sich auf die rentableren Langstrecken zu konzentrieren. Die Beratungsfirma KPMG soll dabei der Eigentümerin GreyBull Capital zu Hilfe stehen.

Kommt der  Deal zustande, könnte Norwegian im britischen Markt noch viel besser Fuss fassen und würde in Nordeuropa zur Macht werden. Norwegian, welche erfolgreich im Low-Cost-Langstreckengeschäft unterwegs ist, möchte aber offenbar gerne gleich die ganze Airline kaufen. Monarch hat aktuell 3000 Angestellte und beförderte 2016 rund 5,4 Millionen Passagiere.

(JCR)