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An vielen US-Flughäfen muss die Infrastruktur deutlich verbessert werden. Geht dies wirklich nur mit einer Erhöhung der «Passenger Facility Charge»? Bild: Pixabay

Verdopplung der Landegebühren in den USA gefordert

US-Flughäfen sollen endlich auf internationalen Standard gehoben werden – indem höhere Abgaben von Passagieren verlangt werden. Der Vorschlag ist noch pendent.

Im republikanisch dominierten US-Senat wurde letzte Woche ein Vorschlag eingereicht, dessen Kern nahezu eine Verdopplung der «Passenger Facility Charge» (PFC) in den USA ist. Diese Art «Landegebühr» ermöglicht es allen nicht-privaten Flughäfen der USA, maximal 4,50 US-Dollar von jedem ankommenden Passagier zu erheben, wobei die Einkünfte zwingend für Verbesserungen der Flughafen-Infrastruktur in den Bereichen Sicherheit und Lärmkontrolle oder zur Wettbewerbsförderung am Flughafen eingesetzt werden müssen. Also dreht es sich eigentlich um eine «Flughafen-Verbesserungs-Gebühr» - und kommt der neue Vorschlag durch, könnten die Flughäfen neu 8,50 Dollar pro Passagier verlangen.

Das Senats-Subkomitee hat mitgeteilt, dass damit Flughäfen endlich dringend notwendige Verbesserungen ihrer Infrastruktur vornehmen können. Nicht ganz überraschend wird der Vorschlag vom Airports Council International – North America unterstützt. Er wird aber auch von der US Travel Association unterstützt. Diese vertritt den Standpunkt, dass die US-Flughäfen dem internationalen Vergleich kaum standhalten und hält fest, dass einer von fünf Flügen entweder verspätet oder annulliert ist und dass viel zu wenig Wettbewerb herrsche, weil 75 Prozent aller Strecken von einer Airline mit über 50 Prozent Marktanteil dominiert werden. Alle diese Probleme könnten durch eine Erhöhung der PFC gemildert werden.

Laut den Airlines haben die Airports genügend Geld

Allerdings gibt es auch Widerstand. Die Interessensgruppe A4A («Airlines for America») hat moniert, dass den Flugpassagieren so jährlich rund 3,2 Milliarden Dollar Mehrkosten aufgebürdet werden. Ausserdem hätten die Flughäfen laut A4A bereits genügend finanzielle Möglichkeiten, um notwendige Massnahmen umzusetzen, oder bereits zahlreiche Infrastruktur-Upgrades durchgeführt.

Grundsätzlich geht es hier, wie so oft, um einen Budgetstreit. Die Erhöhung der PFC ist lediglich ein Teil des Budgetvorschlags 2018 der Transportation, Housing and Urban Development, and Related Agencies (THUD), im Umfang von 60 Milliarden Dollar. Im Rahmen dieses Vorschlags würden auch die Mittel für die US-Luftfahrtbehörde FAA gesteigert werden, wie auch Investitionsgelder für ein moderneres Luftverkehrs-Kontrollsystem auf GPS-Basis bereitsgestellt werden. Nicht im Vorschlag enthalten ist eine Privatisierung der Luftverkehrskontrollbehörden – was von US-Präsident Donald Trump übrigens schon wiederholt vehement gefordert wurde.

(JCR)