Flug

Die kolumbianische Airline Avianca fliegt nicht mehr ins Nachbarland Venezuela. Bild: AV

Caracas, adios!

Keine Flüge mehr ins Nachbarland – die nächste grosse Airline stellt Venezuela-Flüge ein.

Die Fluggesellschaft Avianca hat als weitere grosse Airline die Flüge in das von heftigen politischen Unruhen erschütterte Venezuela eingestellt. Wie Avianca mitteilte, werden die Verbindungen von Bogotá und von der peruanischen Hauptstadt Lima nach Caracas und zurück per 16. August wegen Sicherheitsbedenken eingestellt. Seit über 60 Jahren fliegt Avianca nach Venezuela. Bereits gekaufte Tickets, für die Zeit nach dem 16. August würden erstattet, so Avianca.

Zuvor hatte unter anderem die Lufthansa im Juni 2016 nach rund 45 Jahren ihre Flüge nach Caracas ausgesetzt – und dafür unter anderem Aussenstände im dreistelligen Millionenbereich angeführt. Das ölreiche Land leidet unter der höchsten Inflation der Welt, zudem gibt es Berichte über Unregelmässigkeiten bei der Abwicklung des Flugbetriebs.

Auch Alitalia, die brasilianische Gol und Aeromexiko stoppten die Verbindung in das sozialistische Land. Von den grösseren Airlines steuern künftig unter anderem noch American Airlines, Air France, Iberia, British Airways und Copa Airlines Venezuela an.

Bei Protesten gegen Präsident Nicolás Maduro starben seit April 108 Menschen. Die Unruhen in den Strassen Venezuelas waren vor rund vier Monaten ausgebrochen und hatten sich an der zeitweisen Entmachtung des von der Opposition dominierten Parlaments entzündet. Das seit 1999 von Sozialisten regierte Land mit den grössten Ölreserven der Welt steht nach Jahren der Misswirtschaft und einer Rekordinflation am Rande des Ruins. Gewalt, Lebensmittel- und Medizinmangel prägen den Alltag. Zehntausende Menschen sind geflüchtet. Maduro hat angekündigt, das von Hugo Chávez 1999 begonnene sozialistische Experiment notfalls auch mit Waffengewalt verteidigen zu wollen. Am Sonntag ist Wahltag in Venezuela. 

(AWP)