British Airways plant «Zwei Airlines in einer»

Im «Sunday Times Magazine» hat sich Alex Cruz, der CEO von British Airways, zu einem neuen Konzept beim britischen Carrier geäussert. Seine Vision: Eine Premium-Airline und ein Low-Cost-Carrier in einem. Vorne ein Premium Service im Stile der First Class, hinten ein «Budget Service». Das sollte die beste Methode sein, um beide Reisearten effektiv anzubieten. Und Cruz hofft, dass dies aus British Airways die «beste Airline in Europa» machen werde.

Viel Konkreter wird Cruz nicht. Ist es möglicherweise ein Ablenkungsmanöver? Schliesslich gab es in letzter Zeit nicht viel Gutes zu berichten. British Airways kämpft weiterhin mit Streiks des Kabinenpersonals, welche nun sogar bis in den August hinein weitergeführt werden könnten. Im Mai hatte BA mit grossen IT-Problemen zu kämpfen. Laut Schätzungen der Sunday Times könnten bis zu 80 Millionen Pfund an Passagierkompensations-Zahlungen infolge der IT-bedingten Ausfälle auf British Airways zukommen. Cruz räumt ein, dass seine Airline aktuell nicht da stehe, wo man sie gerne sehen möchte.

Doch nun ist auch bereits Kritik an Cruz‘ Plänen laut geworden. In Grossbritannien sind Passagiere ohnehin bereits erzürnt, weil die Airline auf Kurzstrecken die Mahlzeiten abgeschafft und durch Bezahl-Angebote von Marks & Spencer ersetzt hat. In sozialen Medien wird daran gezweifelt, dass eine Verquickung von Premium und Low-Cost zielführend sei. Generell wird Cruz vorgeworfen, die Premiummarke British Airways zu verwässern (Cruz kam übrigens vom spanischen Low-Cost-Carrier Vueling zu British Airways). Statt weitere Kosteneinsparungen vorzunehmen, solle man sich auf die alten Stärken von British Airways als Premium Carrier besinnen. Cruz hat demgegenüber bisher lediglich verlauten lassen, dass er nicht vorhabe, British Airways zu «Ryanair-isieren».