Flug

Bald auch in den USA zu sehen: Die Flugzeuge der Primera Air. Bild: Kenneth Andersen

Noch ein Player im Low-Cost-Transatlantikmarkt

Die skandinavische Primera Air lanciert Flüge ab Paris, London und Birmingham in die USA – mit einem Airbus A321neo.

Die grossen US-Fluggesellschaften und die europäischen «Flag Carrier» verlieren immer mehr ihr quasi-Monopol auf den Transatlantikstrecken. Und es sind vor allem nordische Carrier, die das Wagnis Langstrecken-Low-Cost auf sich nehmen. Nachdem Norwegian sehr aggressiv im Transatlantikmarkt expandiert und auch die isländische Wow Air günstige Flüge bietet, entert nun auch Primera Air den Markt.

Die Fluggesellschaft mit Ablegern in Dänemark und Lettland bediente bisher vor allem Strecken zwischen nordeuropäischen Ländern und dem Mittelmeerraum für ihre Muttergesellschaft Primera Travel Group. Doch bald geht man einen Schritt weiter: Ab Paris-CDG (ab Mai 2018) sowie ab London-Stansted und Birmingham werden Flüge nach New York-Newark (EWR, täglich) und Boston (4x/Woche ab England, 3x/Woche ab Frankreich) angeboten. Die Flüge ab den USA nach Europa werden für 99 US-Dollar lanciert, in umgekehrter Richtung für 149 Euro (ab Paris) bzw. 149 Pfund (ab Grossbritannien) – wobei dies jeweils für die «Economy Light» gilt. Wo nur die Mitnahme von Handgepäck erlaubt ist. Die «Premium Flex Fare», wo Priority Boarding, Mahlzeit, Gepäck, Name Change und Date Change inkludiert sind, kostet auf derselben Strecke 639 Pfund – womit dann Primera Air plötzlich nicht mehr weit entfernt von der Tarifierung der herkömmlichen Carrier ist. Tickets sind übrigens seit gestern auf der Webseite von Primera Air verfügbar.

Kleine, aber effiziente Flugzeuge im Einsatz

Eingesetzt wird übrigens ein Airbus A321neo. Ein eher kleines Flugzeug auf Strecken, wo normalerweise Grossraumflugzeuge eingesetzt werden. Doch genau das ist der Trick: Der A321neo kommt sehr weit bei einem viel geringeren Vergleich. Und aufgrund der kleineren Kapazität ist auch die Auslastung besser, also das Risiko geringer.

Nur: Primera Air hat bislang noch keinen der acht bestellten A321neo erhalten. Die ersten sollen aber bis Anfang 2018 ausgeliefert werden, sodass der Aufnahme der Transatlantikflüge nichts im Wege stehen sollte. Da 2018 überdies noch zwei A321neiLR (Long-Range) ausgeliefert werden, werden auch Flüge zu weiter entfernten Zielen angedacht.

Im Übrigen werden die A321neo zwei Klassen bieten: Die Full-Service-Premium bietet eine 2-2-Sitzkonfiguration, die Economy 30 Reihen in 3-3-Konfiguration.

(JCR)