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Besonders im asiatisch-pazifischen Raum gibt es viel zu wenige Piloten. Bild: Zorgist

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In den kommenden Jahren werden laut einer Studie Tausende Piloten benötigt.

CAE, eine in Montreal ansässige Pilotenausbildungsgesellschaft, hat am gestrigen Dienstag eine Studie veröffentlicht, welche sich mit dem weltweiten Pilotenmangel auseinandersetzt. Vielleicht nicht ganz uneigennützig, aber die Resultate der Studie lassen, sofern korrekt, doch aufhorchen.

Dieser zufolge müssten nämlich in den kommenden zehn Jahren 255‘000 neue Piloten weltweit ausgebildet werden, um der steigenden Nachfrage nach Flügen gerecht zu werden und gleichzeitig den Wegfall von in Pension gehenden Piloten zu kompensieren. Mit anderen Worten: Um der globalen Nachfrage nachzukommen, müssen heute aktuelle Airlines während zehn Jahren pro Tag 70 neue Piloten ausbilden. Darüber hinaus müssen 180‘000 First Officers zu Captains ausgebildet werden – so viele wie noch nie innerhalb von zehn Jahren.

Besonders schlimm ist die Lage in Asien

Die Lage ist besondern im asiatisch-pazifischen Raum prekär, wo eine wachsende Mittelklasse die Nachfrage nach Flügen in den letzten Jahren explodieren lässt. Bis 2027 werden laut CAE allein in dieser Weltregion rund 90‘000 zusätzliche Piloten gebraucht. Angesichts der mangelnden Ausbildungsinfrastruktur vor Ort eine Chance für Ausbildungszentren wie CAE oder auch für die Airlines selber, wird analysiert.

Problematisch ist aber nicht nur die steigende Nachfrage, sondern auch das Durchschnittsalter der Piloten: In Nordamerika liegt dieses bei 48 Jahren, gegenüber etwa 44 Jahren in Europa. Da viele Piloten relativ früh in Pension gehen können, entsteht eine gefährliche Lücke.

Zum Vergleich: 2016 traten etwa 20’000 Piloten weltweit in einen Luftfahrtberuf ein. Die Hälfte davon wurde an kleinen, unabhängigen Flugschulen ausgebildet, rund 6500 in professionellen Akademien, welche eng mit Fluggesellschaften kooperieren, der Rest kam aus der Militär- und Business-Fliegerei. Erfreulich aus Sicht der Piloten ist natürlich, dass dieser Mangel bei allfälligen Vertragsverhandlungen künftig eine immer stärkere Ausgangslage bietet. Denn die Airlines werden sich genau überlegen müssen, wie sie den in letzter Zeit etwas in Verruf geratenen Pilotenjob wieder attraktiv genug machen, dass die Nachfrage problemlos sichergestellt werden kann.

Mehr zum Pilotenberuf in unserem Video bei Aeropers.

(JCR)