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«Das war ein wirklich schrecklichen Ereignis» räumt Oscar Munoz, CEO der United Airlines, in einem zweiten Statement ein. Bild: Youtube/CNBC

Oscar Munoz sagt «I'm sorry»

Nachdem ein regulär gebuchter Passagier aus der Maschine geschleift wurde, übernimmt die United und deren CEO die volle Verantwortung für den Vorfall.

Die US-Fluggesellschaft United Airlines versucht sich nach weltweiter Empörung am rabiaten Rauswurf eines Passagiers aus einem überbuchten Flugzeug in Schadensbegrenzung. Der CEO von United Airlines, Oscar Munoz, entschuldigte sich umfassend für das Vorgehen und kündigte Konsequenzen an. United übernehme die volle Verantwortung für den Vorfall, erklärte er und versprach, so etwas werde nicht wieder passieren: «Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun».

Zuvor war an der Börse die United-Aktie um zeitweise mehr als vier Prozent gesunken. Auch das Krisenmanagement von United war kritisiert worden. Videos des Vorfalls zeigten, wie Sicherheitsleute den Mann über den Boden des Kabinengangs zum vorderen Ausgang des Flugzeuges ziehen. Der United-Chef sprach von einem «wirklich schrecklichen Ereignis», das viele Gefühle wie Empörung, Wut und Enttäuschung ausgelöst habe. Er teile diese Gefühle. Kein Passagier solle derart schlecht behandelt werden.

Neuer Umgang mit Überbuchungen

Munoz kündigte eine Überprüfung des Falls an. Dazu gehöre, wie United künftig mit Überbuchungen von Flugzeugen umgehe. Die Ergebnisse sollten bis Ende April vorgelegt werden. Zuvor hatte Munoz das Vorgehen in einer internen Mail an Beschäftigte der Fluggesellschaft noch verteidigt, wie US-Medien berichteten. Der Mann habe Bitten, das Flugzeug zu verlassen, ignoriert. Er sei «streitlustig» geworden und wenig kooperativ gewesen. Deshalb sei es nötig gewesen, die Flughafenpolizei zu rufen. Munoz schrieb demnach, obwohl er den Vorfall bedauere, stehe er hinter den Angestellten. Sie hätten sich an die Abläufe gehalten, die etabliert worden seien, um mit solchen Situationen umzugehen.

In einem kurzen öffentlichen Statement von Montag hatte sich Munoz für den Vorfall entschuldigt und angekündigt, das Unternehmen werde sich an den betroffenen Passagier wenden. Das nun veröffentlichte Statement am Dienstag ist deutlich länger, die Art der Entschuldigung deutlich umfassender.

Der Mann behauptete laut US-Medien, er sei ausgewählt worden, weil er Chinese sei. Entsprechende Berichte wurden in China millionenfach geteilt und lösten eine Welle der Empörung aus. 

(AWP)