Flug

Airlines überprüfen Vier-Augen-Prinzip im Cockpit

Zwei Jahre nach dem Germanwings-Absturz könnte die Zwei-Mann-Regel wieder abgeschafft werden.

Das kurz nach dem Germanwings-Absturz eingeführte Vier-Augen-Prinzip im Flugzeug-Cockpit steht bei den grösseren deutschen Airlines auf dem Prüfstand. Die Regel war eingeführt worden, um fliegerische Alleingänge wie die des Germanwings-Copiloten Andreas Lubitz vor zwei Jahren zu verhindern. Er hatte am 24. März 2015 auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf seinen Chefpiloten aus dem einbruchsicheren Cockpit ausgeschlossen und dann den voll besetzten Airbus zum Absturz gebracht. 150 Menschen hatten bei dem Unglück ihr Leben verloren.

Ein Lufthansa-Sprecher bestätigte am Freitag, dass die Regel aktuell auf ihre Risiken untersucht werde. Auch die Airlines Air Berlin, Tuifly und Condor seien in dieser Hinsicht aktiv, ergänzte eine Sprecherin des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) in Berlin. Entscheidungen seien noch nicht gefallen. Aktuell gelte die Regel bei allen Gesellschaften.

Hintergrund ist eine entsprechende Prüfempfehlung der europäischen Flugsicherheitsagentur EASA aus dem Juli 2016. Der Pilotenverband Vereinigung Cockpit hatte sich schon länger skeptisch gezeigt, ob mit der Vier-Augen-Regel ein zusätzlicher Sicherheitsgewinn verbunden sei.

(TN)