Flug

Karsten Mühlenfeld musste wohl unfreiwillig gehen. Bild: BER Airport

BER braucht schon wieder einen neuen Chef

Karsten Mühlenfeld verlässt den Berliner Problemflughafen.

Streik hier, Pannen dort: Die Berliner Flughäfen geben derzeit - just zu Beginn der ITB, wenn die Augen der Tourismuswelt auf Berlin gerichtet sind - ein desolates Bild ab. Zu allem Überdruss ist nun vor wenigen Stunden noch bekannt geworden, dass der aktuelle Chef des immer noch nicht eröffneten «Pannenflughafens» Berlin Brandenburg (BER), Karsten Mühlefeld, das Handtuch geworfen hat. Nach Angaben der deutschen Nachrichtenagentur dpa hat Mühlenfeld eine vorzeitige Vertragsauflösung unterzeichnet. Die Gründe für die Vertragsauflösung sind unklar, es sieht aber nach einer Entlassung aus. Laut dem «Tagesspiegel» wird Mühlenfeld bis Ende Jahr sein volles Gehalt von 500'000 Euro erhalten und nächstes Jahr 80% seines Gehalts. Regulär würde sein Vertrag noch bis 2020 laufen.

Mühlenfeld hatte sich intern Feinde geschaffen, als er die Missstände am Flughafen wiederholt öffentlich kritisierte. Als Nachfolger wurde der Berliner Staatsekretär Engelbert Lütke Daldrup (Bild links) auserkoren. Der Stadtplaner bekleidete bislang beim Regierenden Bürgermeister das Amt eines Staatssekretärs für die Flughafenkoordination und für «Strategien für Berlin». Überdies verlässt Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) den Aufsichtsrat des Unternehmens.

Mühlenfeld hatte erst 2015 die Nachfolge von Hartmut Mehdorn angetreten. Mit dem Abgang wächst vorerst einmal die Sorge, ob es durch den erneuten Führungswechsel noch weitere Verzögerungen geben wird. Der Flughafen müsste eigentlich seit mehr als fünf Jahren in Betrieb sein; ein verbindliches Eröffnungsdatum gibt es immer noch nicht. Technikprobleme, Planungsfehler und Baumängel reihen sich aneinander.

(TN)