Flug

Flogen mehr Profit ein als erwartet: Air-France-KLM. Bild: Air France.

Air-France-KLM überrascht mit einem Drittel mehr Profit

Künftig will man vermehrt auf der Langstrecke fliegen. Die Piloten zeigen sich derweil offen für eine neue Niedrigkosten-Airline.

Die Fluggesellschaft Air France-KLM hat die Folgen der Terroranschläge in Frankreich dank guter Geschäfte in den Niederlanden 2016 weggesteckt. Trotz eines Gewinneinbruchs bei Air France legte der Profit im laufenden Geschäft dadurch konzernweit um gut ein Drittel auf 1,05 Milliarden Euro zu. Das ist vor allem der KLM zu verdanken: Der Gewinn sprang hier um 80 Prozent nach oben, während der Umsatz konzernweit um gut drei Prozent auf 24,8 Milliarden Euro zurückging.

Unter dem Strich verdiente Air France-KLM mit 792 Millionen Euro fast acht Mal so viel wie im Vorjahr. Dazu trug neben gesunkenen Treibstoffkosten auch der Verkauf von Anteilen an der Cateringtochter Servair und dem Datendienstleister Amadeus bei. Mit dem operativen Gewinn übertraf die seit Jahren gebeutelte Fluggesellschaft die Erwartungen von Analysten.

Zwei teure Streiks in Frankreich und der Buchungsrückgang nach den Terroranschlägen von Paris und Nizza machte Air France-KLM dabei mehr als wett. Konzernchef Jean-Marc Janaillac will im laufenden Jahr das Flugangebot um 3,5 Prozent ausbauen, um vor allem im lukrativen Langstrecken-Geschäft wieder an Boden zu gewinnen, wie er am Donnerstag in Paris ankündigte.

Grünes Licht für Niedrigkosten-Airline

Janaillac arbeitet zudem am Aufbau einer neuen Tochter namens Boost. Die Gesellschaft soll mit geringeren Betriebskosten Lang- und Kurzstreckenflüge vom Pariser Flughafen Charles de Gaulle aus anbieten. In einer Abstimmung stellten sich 58,1 Prozent der Teilnehmer gegen die Position der Pilotengewerkschaft SNPL und akzeptierten grundsätzlich die Schaffung der neuen Fluglinie, die den stark wachsenden Golf-Airlines Paroli bieten soll. Wie die Gewerkschaft am Montag mitteilte, beteiligten sich 73,8 Prozent der Air-France-Piloten an der Befragung.

Die bestehende Billigtochter Transavia soll derweil nicht weiter ausgebaut werden. Erst am Montag kündigte Transavia an, ihre kurz zuvor gegründete Basis in München wieder zu schliessen und von dort künftig nur noch Flüge in die Niederlande anzubieten. An der Börse kamen die Nachrichten aber trotzdem gut an. Bis zum späten Vormittag gewannen die Aktien von Air France-KLM 8,5 Prozent an Wert und erreichten den höchsten Stand seit Juli vergangenen Jahres.

(AWP)