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Noch herrscht viel Unklarheit um die neue Niki. Bild: BizTravel

Niki oder nicht: Viel Unsicherheit um die geplante Airline

Die neue Ferienfluggesellschaft hat noch keinen Namen und dürfte kaum vor dem Sommer an den Start gehen.

Die vom Air-Berlin-Anteilseigner Etihad und dem Reisekonzern TUI geplante neue Ferienfluggesellschaft droht sich zu verzögern. Die erhoffte Erlaubnis der EU-Wettbewerbshüter für das geplante Gemeinschaftsunternehmen wird TUI zufolge kaum vor dem Sommer erwartet. Zur Zeit werde weiter verhandelt, noch gebe es nichts Konkretes. Aktuell werde ein Fragenkatalog der EU-Kommission abgearbeitet. Ein offizieller Vertrag liege ohnehin noch gar nicht vor, erst eine Absichtserklärung.

Der Start der neuen Einheit mit voraussichtlichem Sitz in Wien, welche im Zuge des Air-Berlin-Umbaus entstehen soll, war zunächst für den Sommerflugplan Anfang April angepeilt. Eine Festlegung auf einen Namen hat es nach TUI-Angaben trotz anderslautender Medienberichte - wonach der Name Niki definitiv beibehalten werden sollte - bisher noch nicht gegeben.

Im Rahmen des geplanten Gemeinschaftsunternehmens soll der TUI-Ferienflieger Tuifly in die neue Einheit unter Führung von Etihad eingebracht werden. Tuifly mit ihren 41 Jets ist die deutsche Tochter des weltgrössten Reisekonzerns TUI, welcher insgesamt eine Flotte von 140 Flugzeugen betreibt. Etwa ein Drittel der Flotte wurde an Air Berlin vermietet. Etihad, mit Sitz in Abu Dhabi, hält wiederum gut 29% an Air Berlin. Gemeinsam sollen Tuifly und die österreichische Air-Berlin-Tochter Niki mit insgesamt rund 60 Flugzeugen ein Streckennetz von wichtigen Abflughäfen in Deutschland, Österreich und der Schweiz bedienen. TUI soll 24,8% der Anteile am Gemeinschaftsunternehmen halten, Etihad 25%. Die übrigen 50,2% würden durch die bestehende Niki-Stiftung gehalten.

Unsicherheit für Reiseveranstalter bei der Ferienflug-Planung

Das Vorhaben ist Teil der Sanierungsbemühungen für die defizitäre zweitgrösste deutsche Fluggesellschaft Air Berlin. Diese informiert derzeit auf ihrer Homepage über ihr neues Streckennetz. Bis März 2018 seien demnach ab sofort alle Flüge buchbar, teilte das Unternehmen mit. Diejenigen zu Ferienzielen in Südeuropa, Nordafrika und der Türkei würden - mit Ausnahme von Italien - vom Sommerflugplan 2017 an von Niki durchgeführt. Anpassungen der Flugzeiten und Strecken seien im Rahmen des geplanten Übergangs aber möglich.

Diese Verzögerung bei der Lancierung der neuen Ferienfluggesellschaft bedeutet vor für die Charterplanung grosser Reiseunternehmen, auch jenen aus der Schweiz, sehr viel Unsicherheit im Planungsprozess.

(AWP/TN)