Flug

Trotz schwierigem Umfeld gab es 2016 mehr Passagiere, und auch für 2017 ist man zuversichtlich am Euroaiport.

7,3 Millionen Passagiere für den Euroairport Basel

Der drittgrösste Schweizer Airport verzeichnet abermals ein Rekordjahr.

Mit 7,3 Millionen Passagieren verzeichnete der EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg 2016 beim Passagierverkehr eine Zunahme von knapp 4%  im Vergleich zum Vorjahr (7,1 Millionen). Dieses Ergebnis lag im Durchschnitt der europäischen Flughäfen.
Vergleichsweise nur leicht gewachsen ist die Anzahl Flugbewegungen im gewerblichen Passagierverkehr (Starts und Landungen von Linien- und Charterflügen) mit knapp 1%. 2016 wurden insgesamt rund 96‘000 Flugbewegungen registriert (2015: rund 94‘000). Zum Wachstum im Passagierverkehr trugen insbesondere die weiter vergrösserten Sitzkapazitäten, der Einsatz grösserer Flugzeuge und erhöhte Frequenzen auf einzelnen Strecken bei.

2016 wurden vier Destinationen neu ins Streckennetz des Linienverkehrs aufgenommen: Boa Vista und Sal auf den Kapverden( TUIfly), Heringsdorf auf Sylt (Skywork Airlines), Pisa (EasyJet) und Sofia (Wizz Air). EasyJet flog zudem Figari wieder an und erweiterte das Angebot nach Funchal. Insgesamt verzeichnete der EuroAirport mehr Charterflüge nach Lanzarote, Malaga und Rostock.
Der Rekord ist umso bemerkenswerter, als das Umfeld recht schwierig war, nota bene wegen einem massiven Rückgang der Nachfrage nach Flügen an die türkische Riviera und der anhaltenden Flaute in Nordafrika - die Flüge nach Tunesien wurden vollumfänglich gestrichen. Insgesamt sei der Verkehr nach Marokko, Ägypten und Tunesien seit 2013 um 50% zurückgegangen, meldet der Euroaiport. Zudem musste der Euroairport wegen der anhaltenden Terroranschläge in diversen Orten Europas seine Sicherheitsmassnahmen anpassen.

Höhrere Gebühren für Flüge zu Randzeiten

Auch im letzten Jahr verfolgte der EuroAirport das Ziel, Lärmimmissionen zu begrenzen. So wurde entschieden, die Gebühren für Flüge in den sensiblen Randzeiten weiter zu erhöhen. Ab dem 1. April 2017 wird der Zuschlag für Starts und Landungen zwischen 22.00 und 23.00 Uhr um 25% sowie zwischen 23.00 und 24.00 Uhr um 50% erhöht. Des Weiteren wird es einen Zuschlag von 50% auf die Landegebühr für Grossraumflugzeuge mit mehr als 200 Tonnen geben, die zwischen 23.00 und 24.00 Uhr landen.

Darüber, wie die Airlines diese News aufgenommen haben, wurde nichts bemerkt.

Binationaler Staatsvertrag noch nicht unter Dach und Fach

Von grösster Bedeutung für den Euroairport war die im November 2016 vorgenommene Paraphierung eines binationalen Staatsvertrags durch Frankreich und die Schweiz zur Klärung der Steuerfrage. Eine zeitnahe Unterzeichnung und Ratifizierung des Vertrags ist unerlässlich, um eine sichere Rechtslage für Schweizer Unternehmen im Schweizer Sektor und deren künftige Weiterentwicklung zu schaffen und die Attraktivität des Standorts im Interesse der gesamten Dreiländerregion zu wahren. 

Infolge der Paraphierung des binationalen Staatsvertrags war es Ende 2016 auch möglich, das Betriebsergebnis für das Vorjahr 2015 abzuschliessen. Bei einem Umsatz von 136,6 Millionen Euro (+17%) verzeichnet der Euroairport 2015 einen Nettogewinn von 23,2 Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 15% im Vergleich zu 2014 (27,3 Millionen Euro). Die erstmals für das Jahr 2015 durchgeführte Gewinnbesteuerung des Flughafens, deren Erträge zu gleichen Teilen an Frankreich und die Schweiz gehen, lag bei 6,3 Millionen Euro. 

Grosse Investitionen in die Servicequalität im Passagierbereich

2016 investierte der Euroairport eine Gesamtsumme von rund 50 Millionen Euro in den Unterhalt und die Verbesserung seiner Infrastruktur und in die Steigerung der Servicequalität für seine Reisenden aus dem Dreiländereck. 

Der Flughafen investierte 24 Millionen Euro in ein neues Parkhaus mit sechs Ebenen und rund 2700 Parkplätzen und 11 Millionen Euro in die Kapazitätsverdoppelung seiner Gepäcksortieranlage. Für 4 Millionen Euro wurden zwei neue Park-and-Ride-Anlagen zur Bewältigung von Spitzenzeiten und Sonderevents fertiggestellt.

Für 2017 wird verhaltenes Wachstum erwartet

Die Prognosen des Euroairport für das nächste Jahr gehen von einem verhaltenen Wachstum aus. Gründe hierfür sind unter anderem die Wahlen in Frankreich und Deutschland, die Auswirkungen des Brexit sowie die allgemeine Sicherheitslage. Insgesamt erwartet der Euroairport einen Zuwachs im Passagierverkehr zwischen 3 und 4 Prozent auf rund 7,6 Millionen. Auf einigen bestehenden Strecken wird das Angebot weiter ausgebaut, beispielsweise mit Eurowings nach Palma. Der Flughafen erweitert sein Streckennetz zudem um fünf neue Destinationen: Biarritz und Dubrovnik (neu als Linienflug, bisher nur als Charter) mit EasyJet, Jersey und Sylt mit Skywork Airlines und Osijek (Kroatien) mit Wizzair. Ibéria fliegt als neue Airline am Euroairport täglich nach Madrid.

Immerhin kommt man in Sachen Bahnanschluss langsam in die Gänge. Mit der Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung vom 12. April 2016 konnten die Vorprojektstudien im Umfang von 4,6 Millionen Euro eingeleitet werden. Diese Phase umfasst technische, ökologische und ökonomische Studien sowie die Weiterführung des Mitwirkungsverfahrens. Die Studien werden unter der Leitung von SNCF Réseau und des Euroairport durchgeführt und sollten bis Ende 2017 abgeschlossen sein.

(TN)