Flug

Kontroverse Massnahme zugunsten von Frauen bei Air India.

Air India führt «Frauensitze» ein

Nach Übergriffen im Flug gegen Frauen werden am 18. Januar reservierte Sitze eingeführt. Dies stösst mancherorts aber auch auf Kritik.

Der indische National Carrier Air India führt nach eigenen Aussagen eine Weltneuheit ein: Ab dem 18. Januar werden die vordersten zwei Economy-Reihen, also sechs Sitze, auf Inlandflügen für Frauen ohne Aufpreis reservierbar sein, wie «The Hindu» berichtet. Was in indischen Bussen und Zügen bereits existiert, wird nun also auch bei Flugverbindungen im Subkontinent möglich sein.

Air India sehe es als seine Aufgabe, möglichst grossen Reisekomfort für (allein reisende) Frauen zu bieten. Dies macht in einem Land, wo Frauenrechte in vielen Regionen noch kaum Bestand haben, arrangierte Hochzeiten gang und gäbe sind und Vergewaltigungen leider zur Tagesordnung gehören, durchaus ein sinnvoller Schritt. Auslöser war ein Ereignis auf einem Air-India-Flug, wo ein Business-Passagier sich neben eine Frau in Economy setzte und diese während ihrem Schlaf unsittlich berührte.

Massnahme stösst auch auf Kritik

Allerdings hat das Star-Alliance-Mitglied für diesen Schritt auch Kritik einstecken müssen. Im Falle von Übergriffen könne die Crew eingreifen. Viele indische Frauen meldeten sich auch via Social Media und sprachen davon, sich selber wehren zu können, oder dass sie kein Vorrecht allein aufgrund ihres Geschlechts wünschen. Manche meinten auch, Air India solle lieber um «saubere Sitze statt Frauensitze» kümmern.

(JCR)