Flug

New York wartet sehnsüchtig auf einen angemessenen Flughafen. Bild: GStP

Erhält JFK endlich ein Upgrade?

Der grösste New Yorker Flughafen hat ein 10 Milliarden Dollar schweres Renovationsprogramm angekündigt. Noch sind davon aber 7 Milliarden Dollar nicht gesichert.

New York, eine von zwei «Alpha Cities» dieser Welt, verfügt zwar über gleich drei internationale Flughäfen; allerdings stehen diese seit Jahren in der Kritik. Veraltet, schmutzig, umständlich, schwer erreichbar, zu wenig Shopping- und Unterhaltungsangebot – so lautet der Tenor unter Vielfliegern weltweit. Unter den Top-100-Flughäfen weltweit liegt New York JFK, der wichtigste Airport im Grossraum New York, laut der jährlichen Skytrax-Erhebung aktuell lediglich auf Rang 59. Die beiden anderen Airports, Newark Liberty und La Guardia, sucht man unter den Top-100 gar vergebens.

Nun soll New York aber endlich einen Airport erhalten, welcher einer Stadt dieser Wichtigkeit würdig ist. Gestern hat der Gouverneur des Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, Pläne für eine massive Renovation von JFK bekannt gegeben. Dafür sollen 10 Milliarden Dollar bereitgestellt werden.

Rund 2 Milliarden Dollar würden allein durch eine verbesserte Erreichbarkeit auf dem Strassenweg verschlungen. So erhalten die chronisch verstopften Zufahrtsstrassen Van Wyck und Grand Central Parkway eine zusätzliche Fahrspur. Die Strassen innerhalb der Flughafen-Infrastruktur, aktuell unübersichtlich und unverbunden, sollen zu einer Art Ringstrasse zusammengefasst werden, ab welcher jedes Terminal direkt erreichbar ist.
Am Flughafen selber sollen die Terminal modernisiert werden, unter anderem auch mit Security-Massnahmen, welche Gesichtserkennung ermöglichen.

Es gibt noch grosse Fragezeichen

Ein Nonstop-Massentransportsystem liegt zwar immer noch in weiter Ferne: Aus Manhattan heraus müssen Zugfahrer umsteigen, um JFK zu erreichen, was bei Passagieren mit viel Gepäck natürlich unbeliebt ist. Immerhin wird ein solches nun angedacht, derweil der wichtigste Umsteigebahnhof Jamaica Bay – wo die Metro und die LIRR mit dem AirTrain verbunden sind – modernisiert werden soll. Ausserdem soll der AirTrain künftig mit vier statt zwei Wagen verkehren.

Diese Massnahmen seien notwendig, weil die Passagierzahlen in JFK von 60 Millionen (2016) auf voraussichtlich 75 Millionen (2030) und gar 100 Millionen (2050) steigen dürften.

Was toll klingt, ist aber noch nicht ausgereift. Zum einen wurden für die Projekte keine Deadlines kommuniziert. Zum anderen sollen die 10 Milliarden Dollar zum grössten Teil aus privaten Schatullen kommen; Staat und Stadt New York tragen nur 3 Milliarden bei. Die verbleibenden 7 Milliarden Dollar sind noch nicht gesichert. Deshalb könnte ein JFK, des es wirklich mit Top-Flughäfen wie Singapur Changi oder Seoul Incheon aufnehmen kann, doch noch in ziemlicher Ferne liegen.

(JCR)