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Bild: Ryanair

Ryanair: Notlandung wegen Schlägerei

Zehn Personen waren in die Rauferei an Bord verwickelt, vier Männer wurden in Pisa festgenommen.

Wegen einer Schlägerei, die an Bord eines Ryanair-Flugs von Brüssel nach Malta ausgebrochen ist, hat der Kapitän der Maschine in Pisa notlanden müssen. Vier Personen wurden festgenommen. Der Vorfall ereignete sich in der Nacht auf Freitag.

Der Software-Ingenieur Tommy Engerer filmte die dramatischen Szenen. "Es war furchteinflössend. Der Kampf dauerte so lange, dass wir dachten, sie würden die Türen öffnen und das Flugzeug zum Absturz bringen", erzählte der Passagier. Mindestens zehn Personen waren in die Rauferei verwickelt. Ausgelöst wurde sie von einem betrunkenen und wegen Gewalt bereits vorbestraften Mann, der auf eine ältere Frau losging, weil diese angeblich seinen Platz besetzt hatte. Weitere Personen verteidigten die Frau, dabei kam es zu einer Rauferei mit Faustschlägen und Fusstritten.

Die Crew versuchte vergebens, die erhitzten Gemüter zu beruhigen. Wegen Sicherheitsgefährdung beschloss der Flugkapitän die Landung in Pisa. Der Mann, der die Rauferei ausgelöst hatte, wurde ins Gefängnis in Pisa eingeliefert. Seine Staatsangehörigkeit wurde nicht bekanntgegeben. Weitere drei Personen wurden angezeigt. Die Ryanair-Maschine startete nach einer Stunde in Richtung Malta.

Mehr Gewinn als erwartet

Kurz darauf vermeldete der Billigflieger aber auch positive Nachrichten: Ryanair hat im zweiten Geschäftsquartal dank eines neuen Rekords bei den Passagieren einen Gewinnsprung verbucht. Dabei stieg der Reingewinn zwischen Juli und September um 8 Prozent auf 912 Millionen Euro. Analysten hatten mit weniger gerechnet. Ryanair plane nun einen Aktienrückkauf in Höhe von bis zu 550 Millionen Euro, hiess es weiter.

Die Fluggesellschaft hatte Mitte Oktober wegen des Absturzes beim britischen Pfund nach dem Brexit ihre Gewinnprognose für das Gesamtjahr senken müssen. Anfang November hatten die Iren Pläne vorgestellt, ab März der Lufthansa auch auf deren Heimatbasis Frankfurt am Main mit Flügen nach Spanien und Portugal Konkurrenz zu machen.

(SW)