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Einwurf Flüge buchen: Nichts schwieriger als das

Tom Brühwiler

 Unser Autor und Vielflieger Tom Brühwiler sitzt vor dem PC, will einen Flug buchen — und hadert.

In Zeiten von Internet und zig Online-Portalen könnte man meinen, ein Flugticket zu buchen, sei das Einfachste der Welt. Ebookers, Kayak, Swodoo oder wie sie alle heissen, versprechen ja auch jedem der es hören will, den günstigsten, den besten, den was-weiss-ich-Flug zu finden. Nur: Wer dann beginnt, die Preise für ein und denselben Flug über mehrere Tage hinweg zu vergleichen, erlebt sein blaues Wunder.

Eigentlich fängt es schon damit an, sich eine Übersicht zu verschaffen: Da sind die Airlines, die ihre Flüge und vor allem Aktionen direkt anbieten, die Online Travel Agencies (OTAs) und neu auch immer mehr Meta-Suchmaschinen, deren Suchroboter die vielen Einzelportale abgrasen und versprechen, auf diese Art den günstigsten Preis zu finden.

Das ist alles nicht mehr richtig durchschaubar.

Also einfach Augen zu und buchen? Besser nicht, denn die Metasuchmaschine verspricht mit «70%-iger Wahrscheinlichkeit», dass der Preis nochmals sinkt. Fragt sich bloss: Um wie viel? Um 5 Franken? Oder schlägt der Flug stattdessen morgen um 80 Franken auf? immerhin gibts dafür ja auch noch eine 30-prozentige Chance. Und hat überhaupt jemand bemerkt, dass der vermeintliche Schnäppchenflug doppelt so lange dauert, weil zwei Mal umgestiegen werden muss oder man bis zum Weiterflug für 12 Stunden in einem Flughafenterminal strandet?

Für Otto Normalbucher ist das alles nicht mehr richtig durchschaubar. Unzählige Buchungsklassen für ein und dieselbe Kabine, Preise, die je nach Datum, Zeit, Computer und Webseite ändern und Codeshareflüge, die je nach gebuchter Airline — obwohl es sich um den identischen Flug handelt — preislich unterschiedlich ausfallen.  Und wenn im Juli dann der Business-Class-Sitz dank einer Sonderaktion gleich viel kostet wie der Economy-Sitz im Juni, dann wirds gänzlich absurd.

Sicher: Im Internet eine Reise zu buchen, ist einfacher als nie. Dabei aber den Überblick zu behalten, um so schwieriger.